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Auf wiedersehen Nea Peramos

Nach der sehr schönen Anreise mit hohem Kulturanteil, sind wir mit der Fähre – gewohnt unpünktlich – sicher in Igoumenitsa (GR) angekommen. Nur noch schnell die letzten 500 km abspulen und dann entspannt ins gemachte Bett in der Ferienwohnung unserer griechischen Freunde Tula und Giorgios fallen. Dieses Jahr wollen wir in die Instandhaltung und ein Reift des Unterwasserschiffes investieren. Vorher feiern wir jedoch erst mal unser Wiedersehen.

Tula zerteilt den gefüllten Kalkar

Giorgios lädt zu Abendessen der selbst gefangenen Meeresfrüchte. Mit einem weiteren befreundeten Ehepaar haben wir einen sehr lustigen Abend.

Ein Prachtstück von Kalmar

 

 

 

 

 

üppig gedeckter Tisch

 

 

Neben dem Vergnügen steht natürlich mindestens gleichwertig die Arbeit! Schließlich haben wir aus Deutschland jede Menge Material, Ersatz- und Austauschteile mitgebracht. Der Wassermacher und der Kühlwasserüberlauf müssen geschweißt werden. Die neue Toilette inklusive eines neuen Podestes eingebaut und die Schwarzwasser-Schläuche ausgetauscht werden. Eine neue GPS-Antenne ist zu installieren und das aktive AIS einzubauen und anzuschließen.

Auf dem Weg vom Land zum Wasser

 

Schnell sind zwei Wochen vorbei und wir lassen CALYPSO zu Wasser, denn, wir haben noch einen weiteren Termin für das Unterwasserschiff bei der Werft auf Samos.

Ablegen

Die Anreise – Ferrara

Hier sind einige Impressionen unserer Anreise nach Brindisi:

Ferrara
Eine Ausstellung über Kriegs- und Liebesgeschichten der fantastischen Ritterwelt von Orlando Furios. Angelehnt an die Erzählung (Eröffnungsvers – „Le women, i cavallier, larm, gli amori“) des von Ludovico Ariosto in Ferrara estense entworfenen und 1516 in der Stadt gedruckten Meisterwerks.

Auf dem Hof tobt die Schlacht: erbitterte Duelle, Ritter gegen Krieger, Morgenland gegen Abendland, Mann gegen Frau, aber auch Kämpfer, die ihre Waffen niedergelegt haben, um sich der Liebe zu widmen.             

Castello Estense

 

Tag 15

Die Nerven sind schon arg strapaziert! Wir sind donnerstags in der Olympic Marina angekommen und freitags wurde unsere Einspritzpumpe ausgebaut. Auch wenn der Donnerstag dafür vorgesehen war, sagen wir dagegen mal noch nix.

Am Dienstag war die Pumpe repariert – schnell – dafür sollen die Einspritzdüsen außerhalb der zulässigen Toleranzen sein und es sollen neue bestellt werden. Lieferzeit – sieben Werktage! Inzwischen wird uns der Einbau der Einspritzpumpe zweimal avisiert – wir bleiben also jeweils schön an Bord – aber es kommt niemand. Wir mieten uns über das Wochenende ein Auto, um etwas flexibler zu sein, besuchen unsere Freunde in Athen und schauen uns Attika an, Marathon Stausee, die Berge alles sehr schön. Wir machen viel am Boot in diesen Tagen, Dinge , die wir vor uns her geschoben haben, Pluspunkt – aber dieses Warten……

Mixer Ellenbogen, perforiert

Mixer Ellenbogen und Manschette, neu

Dieselvorfilter mit Schauglas eingebaut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nähte am Rad erneuern

Zwei eMails an den Technischen Direktor werden ignoriert, telefonisch ist er nicht erreichbar. Auf Nachfrage wird uns vom Marina-Büro mitgeteilt: “ Die Technik setzt sich mit ihnen in Verbindung!“ – ja, aber wann? Mehrere Telefonate mit Yanmar Griechenland ergeben eine weitere Ankündigung. Der Mechaniker kommt fünf Stunden später. Jetzt geht alles sehr schnell, rein die Pumpe, die Düsen montiert, Probestart – weißer Rauch quillt aus dem Auspuff, der Drehzahlmesser zeigt 4000 RPM und bis zu Vollgas hat der Hebel noch Platz!!!

die überarbeitete Einspritzpumpe

 

 

 

Lösung: die Einspritzdüsen sind für den Turbomotor, Turbo haben wir aber keinen. Neue Telefonate, morgen sind die Richtigen Einspritzdüsen vielleicht da – ah, doch so schnell! Leider ist auch der Mixer-Krümmer wieder der Falsche, obwohl ich vorher aufmerksam gemacht hatte, dass der Flansch gerade sein MUß!!!

Heute Morgen dann (kurz nach Zwölf!) werden die Einspritzdüsen kommentarlos wieder ausgebaut. Der Mechaniker entschwindet und wart nicht mehr gesehen 🤔. Dafür stehen ca 50 ml Diesel in der Bilge, für die der Mechaniker keine Erklärung findet 😡.

Nach zwei Stunden ist der Mechaniker wieder da. In der Tasche hat er nun – wie er sagt – die richtigen Einspritzdüsen und den richtigen Mixer-Krümmer hat er auch gleich mitgebracht. Nach weiteren zwei Stunden und vielen Telefonaten geht er etwas holen, wie er sagt. Einige Stunden später ist er schon wieder da (dass er inzwischen an einem anderen Boot gearbeitet hat sagt er natürlich nicht) und schließt seine Arbeiten ab.

Augspleiß an den Dynemaschoten des Blisters

Dennoch, die Arbeiten sind jetzt zu unserer Zufriedenheit erledigt und wir können ab jetzt die Marina ohne fremde Hilfe verlassen – nix wie weg! Leider mussten wir feststellen, dass der Wärmetauscher einer winterlichen Instandsetzung bedarf. So machen wir den Motorservice also Stückchen weise.

Fugen entfernen am Salonfußboden

Materialermüdung

Neues Horn verdrahten

neues Horn anbauen

Eine böse Überraschung

relativ unbekannte Bucht auf Skanzoura mit kristallklarem Wasser

Inzwischen ist es schon wieder Mitte Juni und wir haben immer noch nicht entschieden, was die nächsten Ziele sein sollen.
Also ziehen wir bei sehr guten nördlichen Winden weiter gen Skanzoura, eine unbewohnte Insel im Naturreservat mit kristallklarem Wasser in den geschützten Buchten. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit ist fast schon sportlich zu nennen 6,7 kts, zwischendurch kratzen wir an der Rumpfgeschwindigkeit von 7,8 kts. Weil wir so schnell unterwegs waren bleibt nach dem Ausbringen der Landleinen noch genügend Zeit nach unserem Horn zu sehen, welches seit dem Winter keinen Laut mehr von sich geben will. Leider müssen wir feststellen, dass das Horn irreparabel in Selbstauflösung begriffen ist.

solch ein Kielwasser sehen wir nicht allzu oft

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind hält auch am nächsten Tag weiterhin in Richtung und Stärke an, sodass wir Kurs auf Skyros nehmen und wieder einen „rekordverdächtigen“ Starkwindtag erleben dürfen – im Durchschnitt sprintet CALYPSO auf 7,2 kts und drückt uns ein breites Grinsen ins Gesicht. In der Nähe von Linaria finden wir eine Bucht, die auch bei diesem Starkwind guten Halt bietet. Noch besser, seit dem wir unserem 25 kg Rocna Anker vertrauen dürfen, schlafen wir auch besser. Am nächsten Tag verlegen wir in den Hafen. Giorgios der neue Hafenmeister verfügt uns römisch-katholisch (rückwärts) an eine Mooring an den Kai. Beim Aufstoppen dann läßt sich plötzlich der Motor über den Gashebel nicht mehr steuern und zu allem Überfluß dringt schwarzer Rauch aus dem Auspuff, gepaart mit nur teils verbranntem Diesel. Der Versuch den Motor auf normalem Wege zu stoppen mißlingt, auch der Gefahrenknopf direkt am Motor versagt seinen Dienst. Nur durch verschließen des Luftfilters erstirbt der Motor – was ist das?
Prima heute am Freitag ist natürlich kein Mechaniker mehr aufzutreiben. Also recherchiere ich im Netz auf den bekannten Foren und suche nach einer Ursache. Wir prüfen unseren Dieselkraftstoff auf Wasser/Verunreinigung – alles ok. Wir wechseln Vor- und Dieselfilter – die sehen eher normal aus. Die Kraftstoffpumpe ist auch ok. Elektrik alles  funktioniert fehlerfrei. Als später die Nachbarn ihre Boote zum Abendessen verlassen, wagen wir es den Motor zu starten. Der springt sofort an und läuft eher normal, im Standgas vielleicht nicht ganz rund. Vorsichtiges Gas geben funktioniert auch unter Last, zum Schluß gebe ich nochmal kräftig Gas und der unfreundliche Effekt stellt sich mit allen üblen Begleiteigenschaften sofort wieder ein! Sonntags suchen wir unter telefonischer Mithilfe unseres Freundes Heinz (Automechaniker und Fuhrparkleiter eines großen Technikunternehmens in Deutschland) weiter nach dem Fehler/den Fehlern. Beim Lösen der Überwurfmuttern an den Einspritzdüsen zeigt sich dann, dass der erste Zylinder keinen Brennstoff erhält. Später stellen wir fest, dass die Einspritzpumpe keinen Diesel an den ersten Zylinder liefert. Das ist der Auslöser!, denn der Motor läuft auf nur drei Zylindern und mit der Zeit Verrußen die Einspritzdüsen mit dem bekannten Ergebnis.

Näharbeiten

Auf Skyros gibt es niemanden, der das Reparieren könnte. Ich telefoniere montags mit Yanmar Griechenland, um die Reparaturmöglichkeiten abzustimmen. Wir sollen irgendwie nach Lavrion kommen, da würde uns geholfen. Also wie früher: Ankern unter Segel!
Kurz, donnerstags bekommen wir einen Platz in der Olympic Marina und schon Freitag war die Pumpe ausgebaut und auf dem Weg nach Piräus sowie die schlimm aussehenden Einspritzdüsen bei der Wartung. Leider zeigte sich, dass letztere danach teilweise außerhalb der Toleranzen liegen.

So sitzen wir jetzt hier in der teuren Olympic Marina und warten, und warten, uns warten….
Vielleicht am Mittwoch oder Donnerstag verspricht man uns, könnte das Kapitel abgeschlossen werden. Inzwischen haben wir die Trööt repariert (Schiffshorn), Strom in die Achterkabine gelegt un einen Ventilator installiert. Landstromkabel erneuert, Leder am Steuerrad nachgenäht, Fußboden im Salon renoviert usw, man muß den Dingen jSchaden) auch was positives abgewinnen können.

Der Mixer Bogen ist undicht

Mixer Krümmer

Trölt kaputt

Einsam im Hafen, einsam in der Bucht

Die Welle die noch draußen steht sieht vom Hafen (Kamariotissa) gesehen, annehmbar aus, dennoch bereiten wir uns auf einen „Geigekurs“ vor (alles gut verstauen). Dabei wird das Boot durch die von hinten anrollende Welle ordentlich durchgeschaukelt. Wir denken, bis der Wind nachläßt ist auch die Welle flach. Also legen wir gegen 0800 Uhr ab, der Wind  steht immer noch mit 6 Bft aus Ost, so können wir gleich nach Verlassen des Hafens die Segel setzen. Ein Bullenstander (das Sichern des Baumes, der in der Welle schon mal umschlägt) ist obligatorisch. Immer wieder wechseln die Böen die Richtung und wir haben gut zu tun, die  Segel günstig einzustellen. Am frühen Nachmittag müssen wir sogar vor dem Wind kreuzen, da vor dem nun reduzierten Wind, die Segel nicht stehen bleiben wollen. Vor Limnos segeln wir erst noch ein Stück nach Osten, um die Gewitter vorbei zu lassen, die sich um die Berge der Insel tummeln. Die Bucht, die wir heute ansteuern, (Mourzeflos) bietet guten Schutz, zwar bläst es noch ordentlich über den Strand, aber der Ankergrund hält hervorragend. So verbringen wir eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen genießen wir ein Bad im kühlen Wasser und wollen noch den Tag hier verbringen. Leider besuchen einige Menschen den Strand, die (vergeblich) versuchen ein Feuer zu entfachen . Das gelingt ihnen nur eingeschränkt und so weht beißender Rauch in unsere Richtung. Da gehen wir lieber Anker auf und segeln in Richtung Myrina, dem Haupthafen der Insel und unser heutiges Ziel. Als wir gegen Mittag einlaufen, sind schon alle Liegeplätze am Kai belegt!!!  Also gesellen wir uns zu den beiden anderen Ankerliegern im Vorhafen. Später werden wir auch hier mit
8 Booten liegen.
Nach einem Liegetag (Feiertag), können wir Im nahen Gemüseladen unseren Bedarf decken und segeln am nächsten Morgen weiter in die Bucht Agios Pavlos (Namensgeber soll der Apostel Paulus gewesen sein) und sind auch hier wieder das einzige Boot.

Hafenbecken Myrina

Der nächste Tag verspricht auffrischenden achterlichen Wind für die Weiterreise – nicht schon wieder „Geigekurs“. Also Anker hoch und auf nach Agios Efstratios, einer sehr kleinen Insel südlich von Limnos, um morgen von dort aus einen besseren Windwinkel zu haben. Dort im Hafen steht natürlich immer Schwell und das innere Hafenbecken ist schon besetzt. Also gehen wir im riesigen Fährhafen ganz unter die Molenmauer, hier ist es erträglich und da morgen Früh keine Fähre erwartet wird, können wir auch bis 0700 schlafen.

Naturschutzgebiet nördliche Sporaden

Dann geht es aber vor dem Frühstück los auf die 52 sm bis Kyra Panagia, einer nahezu unbewohnten Insel der nördlichen Sporaden. Diese liegt in einem Meeresnaturpark mit erheblichen Einschränkungen. Hier sollen Vögel, Jungfische und die letzten Kegelrobben geschützt werden. In der Nähe der Insel Piperi entdeckt Dagmar dann auch eine Flosse einer jagenden Robbe. Das Ankern auf Kyra Panagia ist nur in zwei Buchten erlaubt, wir wählen die Südliche. Für die Jahreszeit sind hier schon zahlreiche Boote vor Anker, wir finden aber an unserem Lieblingsplatz ausreichend Schwoiraum.

Jetzt geht es wieder los…..

Es ist schon spät in diesem Jahr, weil wir in den letzten Monaten viel unterwegs waren Deutschland, Österreich, Norwegen waren unsere Ziele. Allesamt sehr schön!
Außerdem (fast wie immer) gab es noch einige unvorhergesehene Arbeiten an Bord wie Badeleiter Schweißen lassen, Motor der Ankerwinsch tauschen, Toilettenschläuche erneuern, Badeplattform schleifen usw. , die dann doch drei Wochen in Anspruch genommen haben.

Der Kranmeister geht immer sehr vorsichtig mit unserem Schatz um.

Zugegeben, wir arbeiten nicht jeden Tag bis Sonnenuntergang.

Der Neue!
Unser Alter war leergelaufen und muß umfangreicher in Stand gesetzt werden, bevor wir ihn verkaufen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt sind wir aber unterwegs. Wir hatten schon drei sehr schöne Segeltage über Limenaria/Thasos, Ormos Koinira nach Kamariotossa/Samothraki.

kommunikative Runde

Die nächsten Tage wird das Wetter eher wechselhaft werden und wir warten auf ein Wetterfenster um nach Limnos zu segeln.

Freunde meiner Geschwister auf Thasos

das erste Bad

Temperatur ok und erfrischend

Congestus und Lenticularis

Vegan geht auch mal, lecker!

DinghyGarage an der Taverne Faros im Ormos Koinira

Varkizas – Ermioni und zurück bei Starkwind und ohne

Am 12.09. landen Kerstin und Blo in Athen und werden zu uns an Bord kommen. Bis dahin haben wir noch einiges zu tun. Sind Gäste an Bord treibt es uns nicht gerade zu Pflege- und Servicearbeiten. Da der Meltemi die nächsten Tage sehr aktiv werden soll, entscheiden wir etwas ruhigere Gewässer weiter im Süden aufzusuchen. Nach dem Einkaufen fegt der Meltemi schon mit 6 Bft durch die Bucht. Mit einem solchen Wind werden wir schnell im Süden sein. Mit mehr als sieben Knoten im Schmetterling (Großsegel auf der einen, Vorsegel auf der anderen Seite) segeln wir durch das VTG (Einbahnstraßen, vor allem für die Berufsschifffahrt). Eine Schnellfähre, aus SE kommend, können wir mit schifften des Großsegels (der Großbaum schwenkt auf die andere Seite) dicht an deren Heck passieren, ein Frachter aus der Gegenrichtung zeigt allerdings eine CPA von 0 – 50 m. CPA ist der kleinste Passierabstand zwischen uns und dem Frachter. Mit weniger als 500 m Abstand wollen wir den Bug des Frachters aber nicht passieren. Also rollen wir die Genua komplett weg und lassen dem Dicken den Vortritt. Als heutiges Ziel schwebt uns der Süden Aeginas vor. Alle Buchten sind jedoch schon dicht belegt und die Boote werden durch die Fallböen (mit mehr als 30 kts) heftig durchgeschüttelt. Einige, mit Landleine gesicherte Boote trifft es breitseits, sie werden wohl ihren Liegeplatz verlassen müssen. Dank der schnellen Überfahrt, bleibt uns genug Zeit unser Alternativziel anzusteuern. Bald darauf fällt der Anker im Ormos Eliés (im Westen von Poros). Hier können wir die nächsten Starkwindtage sicher abwettern.

Blick von Poros nach Galatas

Unsere Wassertankanzeige zeigt auf E (leer), also motoren wir Montag Früh gegen Wind und Wellen Richtung Hafen von Poros. Geplant war ein Tankstop und dann zurück in die Bucht. Als wir ankommen ist da doch glatt eine Lücke an der Leeseite der Wurzel des Schwimmstegs frei. Gefühlvoll mogeln wir uns mit Hilfe der Mittelspring an den Steg, verlegen ein Dinghi – und „gut is!“ – Der Besuch der Taverna Garden ist gesichert.

Am nächsten Morgen frischt der Wind dann weiter auf und kommt aus West. Diese Situation kennen wir gut, deshalb verlassen wir schnell den Hafen und suchen ruhigeres Wasser im Ormos Dartiza in der Nähe von Ermioni. Der Donnerstag vergeht windlos und ist vergangen ehe wir uns aufraffen können, die nötigen Arbeiten anzugehen – morgen ist ein neuer Tag!

Sonnenuntergang Poros/Bucht

Die Radarhalterung war mal wieder verbogen

 

 

 

 

 

 

 

 

An dem wir ob der Windvorhersage (aus Nordwest) längsseits ans Kai in Ermioni gehen, um das neue Großsegel endlich aufzuziehen. Die Rechnung geht nicht auf, der Wind dreht auf Ost und frischt auf. Das heißt in Ermioni, man „rockt“ furchtbar oder verlegt – wir verlegen zurück in den O. Dardiza und am nächsten Tag mit sehr viel Arbeit bei drehenden Winden zurück nach Poros, diesmal gehen wir auf die Ostseite – in der Nähe des Friedhofs gibt´s sehr gut haltenden Sandgrund. Hier kann man auch mal bei frischen Winden aus SW – NE das Boot am Anker alleine lassen. Wir gehen abends zum Essen und planen die Wartungsarbeiten für den nächsten Tag.

Immerhin gelingt das Aufräumen und Putzen unter Deck, das Unterwasserschiff wird vom Belag gereinigt und der Propeller geschruppt, Angelrute gerichtet und Dinghi gepflegt und die verbogene Radarhalt Das neue Großsegel ist aber immer noch im Sack! Na ja!

Gemütlich segeln wir in den nächsten Tagen über Aegina wieder in den Ormos Varis, um unsere neuen Gäste in Empfang zu nehmen. So schnell vergehen zwei Wochen, auch wenn man „nix macht“!

Wind:   0 – 7 Bft

Etmal:  146 sm

 

Saronischer Golf rund mit Elke und Norbert

Eine Woche mit Gästen geht immer ganz besonders schnell vorbei. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Tage dann auch besonders strukturiert sind. Zusätzlich zu „rein Schiff“ stehen Einkaufen, Gäste vom Bus abholen, Bord- und Sicherheitseinweisung und viele Fragen beantworten an sowie die kurzweiligen Geschichten aus der Heimat, die es bei längerer Abwesenheit zur Genüge gibt.
Unser Segel“Beginner“ haben eine Woche mit strammen Winden erwischt doch Sorgen sind unbegründet. Elke erinnert sich schnell an ihre Erfahrungen von 2013 und Norbert steht der Reise vollkommen unbefangen gegenüber und nimmt einfach alles so hin wie es sich ergibt. Nach ausführlicher Begrüßung fallen wir alle müde in die Kojen, die Gäste hatten eine lange Anreise und wir mussten auch noch den erfolglosen Versuch bei Nacht und Wind (zuvieel) unser neues Großsegel zu riggen verdauen (seltsam, dass es mit dem Alten bei gleichen Konditionen reibungslos funktionierte).
Nach einem gemütlichen Frühstück und der Bord- und Sicherheitseinweisung legen wir um 1000 in der Zea-Marina ab. Bei schwachem achterlichen Wind segeln wir nach Südosten unserem heutigen Ziel – der bei uns beliebten Ormos Varis entgegen. Allmählich nimmt der Wind zu und in Höhe der Insel Prasonisi hat er sich zu einer frischen Brise entwickelt. Unsere Gäste fühlen sich wohl, liegt doch CALYPSO ob der fehlenden Welle ruhig im Wasser. Wenig später dreht der Wind dann richtig auf. Vor dem Passieren des Steno Flevon sehen wir auch bei den Entgegenkommern die Segel auf Raumes Wind stehen – im zweiten Reff, auch die Wasseroberfläche zeigt eine deutliche Windzunahme. Wir kürzen das Vorsegel und setzen Großsegel – im zweiten Reff – um für den zu erwartenden Winddreher vorbereitet zu sein und schon kommen die Rettungswesten zum Einsatz. Bald danach stehen AWS mit 38 kts an und wir kämpfen uns am Wind zwischen den vorgelagerten Felsen in die Bucht. Der Anker fällt auf 6 m, Sandgrund – hier haben wir schon härtere Bedingungen abgewettert, der Anker hält hier sehr sicher.

Wind:  3 – 7 Bft
Etmal: 20 sm

Eigentlich wollten wir in Richtung Kea – Kythnos weitersegeln, der angekündigte Meltemi mit 40 kts Wind in dieser Ecke ist dann aber keine gute Voraussetzung für unsere Segelanfänger. Also „ziehen wir uns zurück“ und segeln zur Insel Ägina. Der NE-Wind treibt uns schnell voran in Richtung des VTG und wie so oft dreht der Wind dann deutlich rück. Erst zickt er noch etwas rum – da sind wir glücklicherweise gerade in der Trennungszone -, dann aber brist er auf die vorherige Windstärke auf und trägt uns flott vor die Agia Marina. Im Norden der großen Bucht finden wir unter Land ein sehr gut geschütztes Plätzchen über Sandgrund, 200 m weiter südwestlich schüttelt der einlaufende Schwell und der einfallende kräftige Wind die weiter „draußen“ ankernden Jachten ordentlich durch- haben wir doch Glück mit unserem Platz, ab und an eine kleine Böe aber keinen Schwell – Badezeit!!

Wind:  2 – 5 Bft
Etmal: 15 sm

Nach einer ruhigen Nacht (wir werden sanft in den Schlaf geschaukelt) und einem ausgedehnten umfangreichen Frühstück, brechen wir nach Poros auf. Dieses Kleinod wollen wir unseren Gästen nicht vorenthalten, auch wenn das Liegen dort erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Am Abend füllt sich der Hafen bis auf den letzten Platz und darüber hinaus. Mit Argusaugen beobachten wir die einlaufenden Boote. Unsere Nachbarlieger verteidigen unsere Anker lautstark, sodass wir gemütlich im Skippers unseren  Aperitif genießen können.

Seltenheit – freie Liegeplätze am Nachmittag

Taverna Garden

 

Entspannt im Skippers Caffee

Wind: 4 – 5 Bft
Etzmal: 18 sm

Bei NW 5 ist das Ablegen in Poros ohne einen Ankersalat anzurichten gar nicht so einfach.
Wir müssen eh warten bis zwei Jachten, die ihre Ketten über unsere gelegt hatten, um am Schwimmsteg festzumachen, Anker auf gegangen sind. Bis dahin frühstücken wir gemütlich. Die Jachten legen gekonnt ab und unser Anker ist nun frei – denken wir. Eine Deutsche 10 m-Jacht will sich einen der frei gewordenen Plätze sichern. Der Rudergänger fährt zwar weit genug vor, ob des strammen Windes muß er aber auch schnell rückwärts fahren. Der zweite Mann an Bord lässt den Anker jedoch nicht fallen, sondern lässt in gemütlich mit der Fernbedienung der Ankerwinsch nach unten. So kommt, was kommen musste, deutlich spüren wir den Ruck, als der Anker sich bei unserer Kette „einhakt“. Wildes Gestikulieren und Geschrei, das Boot treibt ab und nur mit tatkräftiger Hilfe einiger Leute auf dem Schwimmsteg, gelingt es gerade noch das Boot längsseits in die angepeilte Lücke zu pressen, ohne weiteren Schaden anzurichten. 20 m Kette bei 7 m Wassertiefe sind halt doch zu wenig, wenn der Wind schräg von vorne einfällt. Die Crew macht fest, fertig!!! Der Skipper meint: “bei dem starken auflandigen Wind kann ich unmöglich wieder ablegen“!
Wir aber wollen Anker auf gehen. Also besprechen wir, wie wir das machen wollen, legen uns die entsprechenden Hilfsmittel bereit und lösen die Achterleinen. Nach aufholen von 30 m Kette beginnt der Winsch die Puste auszugehen. Nur Mühsam schafft sie es zwei Anker an die Oberfläche zu ziehen, leider ist keiner der beiden unserer. Bei ihrem Manöver hat die deutsche Crew unseren Anker über den unseres Nachbarn gezogen und nun sind drei Ketten „verknüpft“. 20 Minuten brauchen wir, um dieses Chaos zu beseitigen. Zwischendurch müssen wir einem aufgeregten jungen italienischen Speedboat-Fahrer noch erklären, dass wir nicht vorhaben jetzt die Anker über seine Kette zu werfen, aber irgendwie muß unser ehemaliger Nachbarlieger ja sein Eisen wieder ans Halten kriegen. Offensichtlich wird das Ankerchaos hier in Poros noch schlimmer, seit dem sich der Hafenmeister nur noch um die Schiffe
ab 20 m aufwärts kümmert. Nix wie weg hier! Wir ziehen uns ans westliche Ende des Limenas Poghonos zurück und finden nach einigem Hin-und-Her in der Doppelbucht Elies ein Plätzchen zum Baden und Relaxen. Der Tag wird total entspannent!

Wind:  5-6 Bft
Etmal: 3 sm

Schon müssen unsere Gäste wieder in Richtung Flieger. Der anfängliche NE – Wind erfordert kerniges Aufkreuzen (TWS 14 kts, AWS 20 kts). Das 1. Reff ist die passende Wahl. Unseren Gästen wird nochmal alles geboten – Fähren, Frachtschiffe und jede Menge Charterer sowie andere Jachten unter Segel und Motor. Ab und an gibt´s auch mal ein paar Spritzer Meerwasser zum Erfrischen. Nur weil der Wind später auf NW rück-dreht, werden aus den 25 sm Strecke über Grund nur 31 sm durchs Wasser. Schön, dass er auch nochmal zulegt, so erreichen wir einen Durchschnitt von mehr als 7 kts und jeder hat seinen Spaß.

Wind:  4-5 Bft
Etmal: 31 sm

Abends gibt es ein leckeres Abschiedsessen aus der Bordküche und am nächsten Morgen entfleuchen unsere Gäste per Taxi in Richtung Flughafen.
Schön war´s!!!