Archiv des Autors: Manfred

Los gehts

Endlich, am 01.05.2018 fliegen wir wieder nach Griechenland. Wir sind schon sehr gespannt, ob denn unsere Ersatzteillieferung auch angekommen ist. Die erste Überraschung gibts schon am Flughafen die Fa. POPs-car läst uns abholen und wir bekommen ein Upgrade für den Mietwagen. So dürfen wir auch mal den Elchtest machen ?. Als erstes beziehen wir unsere Unterkunft in Porto Cheli „Porto Panorama“ liegt auf einem Hügel mit sehr schönem Blick auf Spezes und den Argolischen Golf. Die Besitzer sind überaus zuvorkommend und freundlich. Das Appartement komfortabel und sauber. Der Pool gepflegt. Kurz, das können wir nur dringend weiter empfehlen. Am nächsten Tag gehts dann erstmal nach Piräus ins Büro der Spedition, wo wir erfahren, dass unsere Pakete angekommen sind und bei einer Spedition außerhalb eingelagert sind. Diese Information zu erhalten braucht schon mal zwei Stunden, weil erstens in Piräus nie ein freier Parkplatz zu finden ist und zweitens die Hinweisschilder nur in griechisch geschrieben sind. Wir parken in der Supermarktgarage in zweiter Reihe und mit Hilfe freundlicher Passanten finden wir die Adresse. Das Personal spricht Deutsch und ist überaus hilfsbereit und freundlich. Glücklicherweise liegt das Industriegebiet in Richtung Heimweg! Die Lagerhalle ohne GPS zu finden ist nahezu unmöglich (ich fragte mich schon, warum mir die freundliche Dame im Büro GPS-Koordinaten statt eines Straßennamen aufgeschrieben hat). In der Lagerhalle dann pures Chaos. Von Ordnung oder System keine Spur, überall beschädigtes Transportgut. Mir schwand Schlimmes! Eine Stunde brauchte das Personal, um unsere Sendung zu finden und, auch unsere Pakete sind beschädigt! Beim Auspacken dürfen wir jedoch feststellen, dass der Inhalt keinen Schaden genommen hat. Danke Rüdiger, alles perfekt gepackt!

Wir bringen die Sachen zum Boot und gönnen uns nach dem Stress einen Kaffee (für 3,80€) in Palaia Epidaurus. Dabei erinnern wir uns an die SY SAPHIRA mit Elke und Joe, mit denen wir vor einigen Jahren hier zusammen gelegen haben. Sogleich schreibe ich eine SMS und erfahre SAPHIRA (SUNBEAM 42) ist wieder repariert und im Wasser. Ein Wiedersehen in Griechenland in diesem Jahr erscheint möglich, wir würden uns freuen. Etwas angespannt nach den bisherigen Erfahrungen mit der Werft, nehmen wir am Abend CALYPSO in Augenschein, auf den ersten Blick scheint alles ok und die Arbeiten ausgeführt, aber der Teufel steckt halt im Detail und bei näherem Hinsehen müssen wir neuerlich Mängel feststellen. Damit müssen wir wohl leben und die Kröte schlucken. Unsere Rechtsschutzversicherung hat zwar eine Deckungszusage gemacht, ob wir uns aber wegen ein paar hundert Euro einem jahrelangen Rechtsstreit aussetzen wollen scheint zzt. fraglich. Die nächste Tage bereiten wir CALYPSO dann erstmal soweit vor, dass wir mit unseren Arbeiten beginnen können. Neil von FYS hat unsere Motorfundamente erneuert und Maschine und Welle neu ausgerichtet. Auch das Bimini und die Sprayhood sind neu und strahlen in frischem Weiß. Unserem Kühlkompressor verpassen wir für den Sommer noch einen zusätzlichen Ventilator und die Solaranlage bekommt ein Kontrollinstrument. Das Unterwasserschiff wird noch gepinselt und dann gehts zum Bezahlen. Ich spreche den Werftchef an, warum er weitere Geschäfte mit uns ablehnt, wie er uns im Winter geschrieben hatte (immerhin hatten wir ein Umsatzvolumen von 75.000€), als Antwort gab es diesmal wieder nur unehrliche Ausflüchte! Uns lehrt das so einiges, z.B. haben wir den Eindruck, dass man hier weder selbstkritisch noch kritikfähig ist und obendrein auch noch mit Trotz reagiert, wir sind schlicht sehr enttäuscht und sauer und werden unsere Konzequenzen daraus ziehen. Das Kapitel Basimakopoulus ist für uns abgeschlossen, das schont unsere Nerven.

Soviel zum Start in die Segelsaison 2018

Rund Antipaxos

07.07.
Wir fahren heute, anfänglich mit drehenden Winden, von Korfu (Ormos Lefkimmis) wieder ans Festland, um die Bucht von Mourtos zu erkunden. Klar, dass der Wind am Nachmittag auf SE dreht und wir aufkreuzen müssen.
„Der Segler hat entweder zu viel Wind, zu wenig Wind oder der Wind kommt aus der falschen Richtung!“
Diese vier kleinen Inselchen sind sehr beliebt und touristisch sehr gut erschlossen. Hotels und Ferienanlagen sind vom Wasser aus sehr gut zu erkennen. Wir ankern im Kanal zwischen dem Festland und Nisos Ayos Nikolaos. Im NW gibt es eine sehr geschützte Bucht in der mittlerweile auch Dauerlieger vor Anker liegen, im E ist die kleine Bucht mit einer Hotelanlage belegt. Der kleine Anleger wird gerne von Flottillen genutzt und der winzige Strand ist stark frequentiert. Entsprechend ist der Kanal von Motorbooten, die teilweise ohne Rücksicht durch die Ankerlieger rasen und Fischern, die oftmals näher als fünf Meter am eigenen Boot vorbeifahren reichlich befahren. Landschaftlich ist das hier ein Traum, das haben wir vor einer Woche auch schon festgestellt, aber leider ist dieser Platz kaum ruhiger als der Letzte hier um die Ecke.

08.07.
Am nächsten Vormittag setzen wir ins Städtchen über. Hier im Hafen ist kein Platz zu bekommen, dafür gibt es einen Tankkai mit einer sehr auffällig gemalten Telefonnummer. Wir besichtigen das touristische Örtchen mit deinen schmalen Gassen, in denen sich Souvenirläden mit Bars und Restaurants abwechseln. Der Supermarkt am Hafen wartet mit hohen Preisen auf, das scheint den vielen Charteryachten geschuldet. Wir gehen etwa zehn Minuten landeinwärts und finden dort Obst- und Gemüseläden, einen Bäcker und einen weiteren Supermarkt, hier sind die Preise für GR eher normal und die Waren von guter Qualität. Wieder zurück an Bord, stellt sich am frühen Nachmittag ein nutzbares Lüftchen ein und wir segeln Richtung Parga weiter. Als wir ankommen zeigt sich die von uns ausgesuchte Bucht unter der Altstadt als gesperrt. Die Gemeindeverwaltung hat einfach die kleinen Inseln durch eine Schwimmleine mit gelben Bällen verbunden und so ein Einfahren für alle motorisierten Boote unmöglich gemacht. Schade! Also suchen wir einen neuen Ankerplatz, den finden wir aber nur in der Bucht Valtou, westlich der Burganlage vor einem kleinen Fischerhafen vor dessen Kaimauer deutlich ein gesunkenes Segelboot zu erkennen ist. Da der Wind gerade jetzt wieder auf mehr als 20 kts auffrischt, entscheiden wir uns vor dem Strand auf Sandboden das Eisen einzugraben. Hier sind zwar die zahlreichen Wasservergnügungen noch aktiv, gegen 2000 Uhr ist dann allerdings Ruhe und von den Restaurants kommt wegen des Westwinds auch nicht viel Lärm an. Trotz des Windes gibt es keinen Schwell und wir können gut schlafen.

09.07.
Morgens fahren wir mit dem Beiboot zur Erkundung von Parga,

Fähre in Parga mit Insel Panayia

hier gibt es eine hohe Pier, die für CALYPSO nur bedingt nutzbar wäre. Die Ausflugsboote haben ihre Anleger abgesperrt und der Rest wird von Fähren blockiert. Die Pläne für einen Hafenausbau stehen seit 1997, das Geld fehlt noch. Wir schlendern durch das touristisch gut besuchte romantische Städtchen und kaufen im gut sortierten Supermarkt noch einige Dinge für das Abendessen ein, da wir heute wieder frei ankern wollen – irgendwo an der Küste von Antipaxos.

Promenade in Parga

Agrapidia/Antipaxos

Am Nachmittag segeln wir bei leichtestem Wind aus W  an die Nordostküste von Antipaxos. Andipaxos ist etwa vier Kilometer lang, nie viel breiter als zwei Kilometer und etwa fünf Quadratkilometer groß. Die weniger als 150 Sommerbewohner (ohne Touristen) leben in Vigla, dem Hauptort der Insel. Im Winter lebt dagegen weniger als die Hälfte der Einwohner auf der Insel. Nach einiger Zeit finden wir eine kleine Bucht, in der sich Fischer durch eine Steinschüttung ein wenig Schutz vor den Elementen geschaffen haben. Wir können davor auf 6 m Wassertiefe mit zwei Landleinen ankern. Den Anker setzen wir vor den gegenüberliegenden Felsen, um die gewünschten 40 m Kette auslegen zu können. Im Sand ist er gut eingegraben und hält ohne Murren die 20 kts Seitenwind, die in der Nacht durch das kleine Tal in die Bucht blasen.

liebevoll bemaltes Fischerboot

10.07.
Wir brauchen Wasser und Diesel und müssen mal wieder Wäsche waschen. Am späten Vormittag machen wir uns auf die 5 nm Strecke nach Gaios. Gegen Mittag ist die beste Zeit einen guten Liegeplatz am Stadtkai zu bekommen. Wir können sogar aussuchen und wählen einen Platz in der Nähe der Südausfahrt, hier ist es etwas ruhiger und man wird nicht durch die vielen Touristenboote und deren laute Fracht belästigt. Schnell die Kojen abgezogen, die Wäsche zusammengepackt und ab zur Wäscherei, die freundliche Dame vom letzten Jahr ist nicht mehr da, dafür drei junge Frauen mit Handys im Gebrauch, die sehr geschäftig tun (hätte uns auffallen sollen). Ja, kein Problem, morgen Früh sei die Wäsche zum Abholen bereit, ok. ohne Weichspüler! Beflissen wird der „bürokratische Teil“ VOR der Theke erledigt. So, das haben wir schon mal erledigt. Jetzt Olivenöl kaufen, Wasser tanken, den Tankwart an der nahen Tankstelle organisieren, einkaufen usw. Der Nachmittag geht schnell um, bei all den Arbeiten. Hier noch ein kleiner Motorcheck, dort noch schnell das Rigg kontrolliert, was halt so zu tun ist.

11.07.
Am nächste Morgen dann folgt die Erklärung in der Wäscherei. Die freundliche Dame vom letzten Jahr wurde schwanger und hat geheiratet (oder umgekehrt?), jedenfalls hat sie die Wäscherei verpachtet und der Pächter hat erst schon mal die Preise „angepasst“:
2016 (eine Maschine) 7 kg Wäsche waschen/trocknen – 10 € (ein üblicher Preis in GR); 2017 1 kg Wäsche waschen 4 € + 1€ für das trocknen
= eine Preissteigerung um 250%; das hätten wir erkennen können, wenn die junge Frau nicht die ganze Zeit vor der Preistafel gestanden hätte.
Ok, aus Fehlern lernen und nächstes Mal erst mal fragen.
Dann „erwischt“ uns auch noch die Coast Guard (CG), die uns (als Eignerpaar) den doppelten Betrag abnimmt, wie der mit acht Mann besetzten gleich langen Charteryacht neben uns. Mein Nachfragen wird mit dem Verweis auf das Büro beantwortet, dessen Vorsteher natürlich erst am Abend wieder erreichbar ist.  Die Vorschriften seien halt so auf Paxos. Mein Hinweis, dass es ein griechisches Gesetz gibt, indem die Berechnung der Hafengebühren festgeschrieben ist  (Hinweis: im Gesetz steht nicht nur der Betrag pro m Bootslänge, sondern auch, das die CG diese Beträge nicht kassieren darf, sondern nur eine von der Gemeinde beauftragte private Organisation), bleibt ohne Wirkung. Sie sei von der CG Korfu und die würden ihre eigenen Gesetze machen. Sollte ich nicht bezahlen wollen – erklärte sie lächelnd –  gäbe es eine Anzeige und unser Boot würde an die Kette gelegt. Schade, hier werden wir erst mal nicht mehr anlegen, glücklicher Weise gibt es Alternativen.
Wir laufen – eher schlechter Gelaunt – aus und finden einen schönen Platz südlich der beiden überfüllten NE-Buchten an der Ostseite von Antipaxos.

kleiner Felssturz

Anker rein, Landleinen fest, Ruhe! Später gesellen sich noch zwei weitere Boote in respektablem Abstand zu uns. Die Bucht ist recht offen, aber das Wetter kommt aus NW und es soll heute Nacht still bleiben.

12.07.
Bis auf leichten Schwell der Fähre Igoumenitsa-Patras am frühen Morgen, war die Nacht entspannt. Heute wollen wir Antipaxos runden und wieder irgendwo ankern. Die vorgelagerten Inselchen und Klippen im Süden umrunden wir in respektvollem Abstand. Schon eine Stunde später suchen wir uns in der Bucht Kalamitsa einen Ankerplatz. der Grund ist sehr felsig mit wenig Sandauflage, entsprechend ist der Halt mäßig, für den Badestopp aber voll ausreichend. Ich tauche die gesamte Bucht ab, um vielleicht eine bessere Stelle zu finden! Die kann ich dann auch finden, leider schwoit dort schon ein großer Kat und für uns bleibt kein Platz. Wir laufen wieder aus und erforschen die weitere Westküste in Richtung Norden. Es ist Juli und da sind nun mal die wenigen Ankerplätze schnell besetzt. Wir beschlossen gerade, an die Westküste von Paxos zu wechseln, als sich Wolfgang von der BERTA LOOKS über UKW-Funk meldet. Wo wir denn seien und ob man nicht den Abend zusammen verbringen könnte. Sie lägen zwischen Moggonisi und Paxos und hätten noch einen Liegeplatz für uns. Schnell entschlossen brechen wir unsere Exkursion ab und wenden in Richtung Ankerplatz. Wolfgang erwartet uns schon und unterstützt uns bei der Landleinen Verbindung. Wieder einträchtig nebeneinander, dümpeln die beiden Boote in der untergehenden Sonne.

Moggonisi – Kaltsoni

13.07.
Am nächsten Tag erkunden wir die die kleine Insel Moggonisi und machen einen Spaziergang nach Gaios. Die Bucht hier gefällt uns, ist sicher, hat Restaurants und kostet nix, den zwanzig minütigen Fußmarsch bis Gaios nehmen wir gerne in Kauf!

Sachen gibt´s!

Wir sind schon wieder in Plataria gewesen!
Mit Stopover in der Inselwelt von Syvota.

Anfahrt auf Syvota von NW

Wundervolle Landschaft, herrliche Buchten, aber im Juli/August einfach mit zu vielen Besuchern und einem übervollen Hafen. Party, Party, Party!!!
Nirgends gibt es ein bisschen Ruhe, hier werden wir zu einem anderen Zeitpunkt nochmal den Anker werfen müssen. Nur mit viel Mühe gelingt es uns zwischen Schwimmern, Schnorchlern, Kanuten, Seglern, Ruderern, Surfern, Standup-Paddlern, Wassermotorrädern, Motorbooten und anderen Ankerliegern einen geeigneten Platz zu finden, den Anker einzugraben und die Landleinen zu setzen. Kaum ist eine gute Stunde vorbei, liegen wir fest und können nun etwas entspannter dem regen Treiben um uns herum zusehen. Wir bleiben also nur eine Nacht und segeln am nächsten Morgen weiter nach Plataria.
Diesmal, weil das Wetter mit steifen Winden aufwarten soll und wir mit der Crew der BERTA LOOKS einen Landausflug verabredet haben. Natürlich war dort selbst am frühen Nachmittag kein Platz mehr am Außenkai zu bekommen und der Ostkai ist im Sommer regelmäßig durch Flottillen und Vercharterer voll belegt; dann kommen Samstags mehrere Busse zum Crewwechsel.

BERTA LOOKS und CALYPSO im Hafen von Plataria

Wir suchten sorgfältig einen Platz für unseren Anker aus, setzten eine Tripleine (man weiß ja nie) und fuhren ihn, ob des zu erwartenden Windes, sehr gut ein. Wolfgang half uns die langen Landleinen zu belegen und so lagen wir sicher im Päckchen in der zweiten Reihe. Am nächsten Tag mieteten wir uns ein Auto und erkundeten das Hinterland.
Conny hatte in einem Buch über eine Widerstandskämpferin (Eleni Gatzoyiannis) gelesen, die im griechischen Bürgerkrieg ihre und viele weitere Kinder vor der Verschleppung hinter den „eisernen Vorhang“ durch kommunistische Partisanen bewahrt hatte und dafür mit ihrem Leben bezahlen musste. Nikolaos Gage, ein geretteter Sohn von Eleni und investigativer Journalist, schildert in seinem Buch „Eleni“ das Leben seiner Familie in dem kleinen Bergdorf Lia in der nordwestgriechischen Region Epirus während des zweiten Weltkriegs und des griechischen Bürgerkriegs. Dreißig Jahre später recherchierte Gage die Vorgeschichte und Umstände ihres Todes sowie die dafür Verantwortlichen.

nach Originalplänen wieder aufgebaut

„Eleni“ wurde 1985 u.a. mit John Malkovich verfilmt.  Ronald Reagan erklärte 1987, dieser Film sei für ihn eine Inspiration zu seinen Gipfeltreffen zur Beendigung des amerikanisch-sowjetischen Wettrüstens gewesen. Beeindruckend!
Wir fahren also zu diesem Ort des Gedenkens, finden das abgelegene Gebäude nach einiger Zeit, können aber das im Original wieder aufgebaute „Elenis House“ nicht besichtigen, da leider niemand da und alles verriegelt ist! Nun denn, die Erinnerung an diese bemerkenswert mutige Frau und die Fahrt durch die herrliche Landschaft als ein Augenschmaus, das muss für heute genügen.

Die nächsten Tage verbringen wir in der Nähe von CALYPSO und BERTA LOOKS! Zeitweilig bläst es mit bis zu 30 kts im Hafen. Die Ankerlieger am Außenkai krängen ordentlich, unsere Boote pendeln derweil nur leicht mit dem Wind auf der Nase!

Gestern gab es dann noch mal Hafenkino pur und wir wurden leider für eine Nebenrolle ausgesucht.
Ein 18 m-Motorboot läuft in den Hafen ein und sucht sich den ungünstigsten und viel zu engen Liegeplatz im Knick der Außenmole aus. Unsere Ankerbojen und unsere mehr als deutlichen Hinweise auf unser Ankerketten ignorierend setzt das französische Pärchen (aber Flagge: NL) seinen Anker und fängt in Rückwärtsfahrt unsere Ankerketten. Wolfgang und ich versuchen dieser unfähigen Crew die Situation verbal und gestikulierend nahe zu bringen, ohne Erfolg. Der Wind vertreibt die Yacht immer wieder, sodass die Crew die „Parklücke“ großzügig verfehlt und unsere Anker unter der Belastung der Motoryacht slipen. Wir packen unser Schulfranzösisch aus und versuchen zu erklären, dass wir in Kürze eh Anker auf gehen werden, dass dann genug Platz sein würde, für ihre Manöver usw. Die Franzosen holen also ihren Anker auf, nicht ohne unsere Ketten mit aufzuholen und können die Wuling (großes Durcheinander) mit großer Anstrengung auflösen. Wir denken, „ok. jetzt haben sie es verstanden, holen Kette auf und bereiten schnell das Ablegemanöver vor. Wir holen unsere Landleinen ein und im selben Moment – Entschuldigung – wirft der Idiot wieder seinen Anker über unsere Ankerketten und dampft kräftig rückwärts. Na prima, wir müssen jetzt besonders darauf achten, niemand anderen zu gefährden, während das Motorboot uns durch den Hafen schleift. Endlich merkt der im „3. Stock“ stehende „Kapitän“, dass irgendwas nicht stimmen kann und unternimmt……….nichts. Somit vertreibt sein Boot im Hafen und kommt bei uns – er natürlich ohne Fender –  erst mal „längsseits“ und drückt alles Richtung Kai. Gut gemacht mon ami, sein Anker hält nicht und unserer nicht mehr und im „Päckchen“ ist es für uns nur schwierig zu manövrieren. Nur mit Mühe können wir das Chaos langsam auflösen und eine weitere Havarie verhindern, während die BERTA LOOKS schnell versucht, die Landleinen einzuholen. Es ist einfach nicht gut, wenn man in Luv (über dem Wind) lose und Lee (unter dem Wind) fest ist, das beschränkt die Handlungsfreiheit enorm. Wer hat nur dieser unfähigen Crew ein solch großes Motorboot verchartert? Nach einer weiteren halben Stunde haben wir uns befreit, BERTA LOOKS und CALYPSO passieren unbeschädigt aber mit Crew auf „Hochtouren“ die Hafenausfahrt.

„Nachbarlieger“ im Ormos Lefkimmis

Drei Stunden später fallen im Ormos Lefkimmis vor einsamer Steilwand zuerst die Anker und dann die Mannschaft ins glasklare Wasser. Endlich Ruhe! Hier bleiben wir heute auch noch. Morgen wollen wir uns die Insel vor Syvota anschauen.

Wind:  SW-W 2-3 Bft     S-SW 2-3
Etmal: 20 nm                  9 nm

Garnelen bis der Arzt kommt

Kolpos Lefkimmis ist eine weite ruhige Bucht im Süden von Korfu. Dorthin hatten wir uns zurückgezogen, um wieder einmal die Zweisamkeit zu genießen. Leider sind die Versorgungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Wir fuhren die 13 nm nach Plataria, um uns zu versorgen.

Plataria Hafen

Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt!

Kaum in Plataria eingelaufen und festgemacht, sehen wir eine uns bekannte Segelyacht durch die Einfahrt kommen. Wir nehmen die Festmacher entgegen und begrüßen Anette und Rudolf. Die Dresdener sind genau wie wir den Sommer über in Griechenland unterwegs. Dieses Jahr mussten sie einiges anstellen, um ihr Boot ins Wasser zu bringen. Ihren Liegeplatz hatten sie in Mesolongion an der Nordseite des Golf von Patras in der gleichnamigen Lagune.
Berühmtheit erlangte die Kleinstadt Missolunghi während der griechischen Revolution in den 1820er Jahren. Messolonhgi gilt bis heute als Symbol des griechischen Widerstands gegen das Osmanische Reich. Seit 1937 darf die Stadt laut einer Verfügung des griechischen Königs Georgios II. aufgrund ihrer historischen Bedeutung den Ehrentitel Iera Poli („Heilige Stadt“) führen.
Die Marina war zum Zankapfel der ehemaligen Eigentümer und der Stadt geworden. Diese verfügte zur Streitschlichtung, dass der Betrieb solange einzustellen sei, bis die Streitigkeiten gerichtlich geregelt seien, d.h. keine Kranbewegungen in der Marina. Es musste jemand gesucht werden, der die Boote vom Gelände der Marina an einen geeigneten Ort an der Kaimauer verbrachte, damit der organisierte Kran diese dann zu Wasser lassen konnte. Insgesamt alles recht aufgeregt und aufregend, wie Anette berichtete. Das Wiedersehen feierten wir dann abends bei OLGA einem Restaurant mit deutschsprachiger Inhaberin und einem großen Herz für Segler.

OLGAs Restaurant

enger als beschrieben

Wir bleiben zwei Tage bevor wir der Empfehlung von Conny und Wolfgang folgen und Richtung Norden nach Sayiadha (Sagiata) auslaufen. Der kleine Fischerhafen liegt gegenüber von Kerkyra Stadt (Korfu), ist recht unscheinbar und besitzt nur eine sehr schmale Einfahrt, die in den nautischen Unterlagen als sehr viel breiter ausgegeben wird.

Auch ist in der Karte die Tiefe vor der Einfahrt mit 1,80 m angegeben, da durch den nahen Fluß, die Lagune zum versanden neigt. Bei der langsamen Einfahrt konnten wir dann auch keine Grundberührung spüren, obwohl der Tiefenmesser kurz die 1,80 m angezeigt hatte. Im Hafenbecken selbst sind die Tiefen um 3 – 4 m und der Grund hält gut. Wenig später trafen auch – wie verabredet – die BERTA LOOKS und die GONDWANA II mit Turan ein. An der Nordecke des Hafenbeckens gibt es das Restaurant Alex´s Taverna, hier gibt es Garnelen zum Kilo-Preis und lecker zubereitet. Hier fallen wir am Abend ein. Prawns, frisches Brot und kühlen Weißwein, mehr braucht es nicht für ein leckeres Abendessen. Hier verweilen wir an drei Abenden und haben eigentlich noch nicht genug. Die Tage vergehen mit Einkaufen und kleinen Reparaturen. Die GONDWANA II legt ab, in Richtung Gibraltar mit dem Ziel an Weihnachten die Karibik zu erreichen. Große Teile wird Turan einhand unterwegs sein. Seine Ausrüstung ist offensichtlich überkomplett, denn er schenkt uns sein wenig gebrauchtes, aufblasbares Zodiak, welches er neben einem Beiboot mit Festboden zusätzlich mitführt. Da unser Beiboot gerade mehr als schwächelt freuen wir uns riesig über dieses sehr großzügige Geschenk. Vielen Dank Turan!!!

Wind:  W 1-3 Bft     SW 1-3 Bft     S 2-3 Bft
Etmal:  14 nm         13 nm            17 nm

Jan von Bord

Gestern Abend haben wir Jan auf die Heimreise geschickt. Leider gab es in keiner Marina von Korfu-Stadt einen freien Liegeplatz. Wir konnten dann aber einen günstigen Liegeplatz zwischen Stadt und Flughafen nutzen, in dessen Nähe ein Taxibootanleger das Ausbooten einfach gestaltete.

Abschied auf Korfu

Von den 65 nm der letzten beiden Tage waren wir leider 60 nm unter Maschine unterwegs. Wind Fehlanzeige. Nur gestern gegen Mittag haben wir bei 1-2Bft für eine gute Stunde den Blister setzen können, wogegen während der Fahrt von Prevezza nach Paxos das Ionische Meer einer trägen bleiernen Masse glich.

Heute machen wir noch die nötigsten Besorgungen und und am Nachmittag werden wir dem leider immer noch sehr vermüllten Städtchen wieder den Rücken kehren.

Mongonissi (Moggonisi)

Wind:  S-SW 0-1 Bft
Etmal: 34 nm und 31 nm

 

Georges Taverne

Wir sind mal wieder in Prevezza, die Eddis und der Seitenwind beim Anlegen im Stadthafen erzeugen immer wieder leichte Anspannung. CALYPSO will einfach die Fahrt achteraus nicht, erst beim dritten Mal treffen wir die schmale Lücke ohne die Nachbarn zu berühren.

Vorher:

Gestern waren wir auf Kalamos um die Crew der TAMIS zu treffen. Die Überfahrt von Ithaka bei 4-5 Windstärken war angenehm schnell, die Windrichtung erlaubte uns den Kurs direkt anzuliegen und so brauchten wir auch nur gut 3 Std für die 22 nm.

Zu dieser Zeit ist auf Kalamos schon wirklich viel los! Gegen drei Uhr ist der Hafen schon mehr als gut besetzt. George der selbst ernannte Hafenmeister und Besitzer der gleichnamigen Taverne direkt am Hafen organisiert die Yachten beim Einlaufen und Anker setzen und verhindert damit weitestgehend Ankersalat mit Kettendressing!

Die kleine und einzigste bewohnte Ortschaft auf Kalamos heißt genau wie die Insel. Der dazugehörige Hafen ist ziemlich geräumig und meist gut besucht. Die Ansteuerung ist einfach, am östlichen Molenkopf befindet sich ein Leuchtfeuer. Die besten Plätze liegen auf der Innenseite der Ostmole bei einer Wassertiefe von ca. 3m. Im südlichen Teil der Bucht liegen die Fischer und die Wassertiefen nehmen schnell ab. Wir bekommen den Platz eines abwesenden Fischers zugewiesen und entgehen somit jeder weiteren Gefahr durch ankernde Chartercrews. Alternativen gibt es im nördlichen Bereich am westlichen Kai. Teilweise können kräftige Fallböen in den Hafen wehen. Einkaufen in den beiden kleinen „Tanta Emma“-Läden empfiehlt sich nur im Notfall. Alle Waren kommen per Fähre und Kleinlaster, die Preisgestaltung ist entsprechend und die Ware nicht immer frisch. Ein weiterer kleiner Lebensmittelladen und eine Bäckerei, sind über einen steilen Anstieg in den Ort zu erreichen. Die Bäckerei ist der einzige Ort, an dem man Brot bekommt. Der Lebensmittelladen am Hafen führt keines. Der Ort lädt zu einem Spaziergang ein. Vor allem die kleinen Kafenions im oberen Ortsteil sind noch etwas urtümlicher. Bei George ist es zwar gut besucht, allerdings wird auch ordentlich abkassiert. Unüblich für GR, auch Brot muß extra bezahlt werden. Preis für ein Essen mit vier Personen inkl. Vorspeise und vier Bier/Wein, € 140.- . Für die mäsige Qualität jedenfalls nicht ganz billig. Nördlich der Hafeneinfahrt ist das Wasser weit hinaus flach und man kann bis auf 7 Meter Wassertiefe vor spektakulärer Bergkulisse mit Blick auf den Ort Kalamos ankern. Zu beachten ist, dass es heftige Fallböen geben kann.

Die Crew der TAMIS nimmt unsere Leinen entgegen und nach dem Festmachen gibt es eine herzliche Begrüßung und einen schmackhaften „Anleger“.  Wasser bunkern stellt auch ein Problem dar, da es nur einen Anschluß bei den Fischern gibt, der durch deren Arbeit natürlich ständig benötigt wird. Den Abend verbringen wir mit Sissy und Micha in Georges Taverne bei gutem Wein und leckerem Essen.

Nach ausgiebigem Frühstück verabreden wir uns mit TAMIS ein Treffen im August und legen ab. Wir erkämpfen uns unter Segeln mit wenig Wind auf der Nase die nördliche Huk der Insel. Durch viele Wenden kommen wir noch eine weitere Stunde gut voran bis der Wind einschläft und wir den Rest der Strecke bis in die Bucht Varko am Festland die Maschine nutzen müssen. An der Leeseite der kleinen Insel Agios Nikolaos gehen wir im glasklaren Wasser vor Anker und genießen unsere Pause mit Schnorcheln und Schwimmen. Diese kleine Insel umgibt ein rissiges Felsplateau in 1 – 3 m Tiefe, hier gibt es eine vielfältige Unterwasser-Fauna zu entdecken. Beim Ankern sollte hier immer eine Tripleine Verwendung finden, damit der Anker ggfls. leichter aus einer Felsspalte geborgen werden kann. Am späten Nachmittag gehen wir Anker auf, obwohl der Wind sich noch nicht wieder eingestellt hat. Wir wollen nicht zu spät in Prevezza ankommen. Pünktlich zur „Brückenöffnung“ sind wir an der NW-Seite des Kanals und erkennen schon bei der Annäherung, daß draußen ein schönes Lüftchen geht. Erst im Stadthafen bergen wir die Segel.

Wind: NW-W 4-5 Bft und
SW-SE 2-4 Bft
Etmal: 21 nm und 34 nm

schönes Plätzchen

Yachthafen Zante

Von Zakynthos nach Eufemia auf der Insel Kefalonia und weiter nach Vachty auf Ithaka haben wir wieder mehr Motor- als Segelmeilen zurückgelegt, außerdem hat der Metroliner, ein zwanzig Jahre alter Barograph, den Geist aufgegeben, genauer, der Zeilengenerator tut es nicht mehr. Recherchen ergeben, Reparatur zu teuer.

Na ja!

Auf Ithaka verholen wir uns in die Bucht Schoikos, bei der zu erwartenden Windrichtung nicht gerade die Vorzeigebucht, aber wir kennen hier eine Stelle – wenn die frei ist – da liegt man sehr sicher.

strammer Wind

Als wir um die Huk biegen, sehen wir schon einige Boote auf „unserer“ Sandbank ankern. Der Wind dreht inzwischen aber schon so, daß wir an den anderen vorbei den Anker weit genug draußen setzen können und nach 50 m Kette kuschelig hinter einem kleinen Vorsprung liegen. Das Dingy lassen wir zu Wasser, damit das Vorschiff keine Angriffsfläche bietet und wir später unseren Zweitanker ausbringen können. Schnell noch zwei Landleinen gespannt, fast fertig.  Als später die ersten Fallböen mit bis zu 25 kts einfallen, stecken wir den Zweitanker Steuerbord querab (rechts) an Land! und sind nun auch so in die Hauptwindrichtung hervorragend abgesichert, wie die Spinne im Netz. Nachts knallen die Fallböen über das Boot, das es eine Freude ist. Der Windmesser im Masttop zeigt 28 kts, während an Deck gerade mal ein Luftzug zu spüren ist. Vor dem Bug baut sich eine veritable Welle auf, von der wir hinter unserer Deckung nichts spüren. Die anderen Boote sind mit einer Ausnahme allesamt in den Hafen gefahren – der ist aber den Böen auch ausgesetzt. Am nächsten Morgen sehe ich, dass unser Mitstreiter sich hinter einer weiteren Klippe ähnlich gesichert hatte wie wir. Na dann kennen wir jetzt ja noch ein günstiges Plätzchen.

 

Wind: S später W – NW 3 – 6 Bft

Etmal:  62 und 40 nm

schön Segeln

Die beiden letzten Tage waren so richtig nach unserem Geschmack!

Von Pylos nach Katakolon und am nächsten Tag nach Zakynthos lief es wunderbar. Mit Wind zwischen 3 bis 5 Bft, das Großsegel im ersten Reff freute sich CALYPSO und wir über Dauerfahrt
von 6 – 8 kts durchs Wasser, teilweise half noch ein Schiebestrom von 1,5 kts.
Gespickt mit einigen Winddrehern, die dem Segeltrimmer und dem Taktiker einiges abverlangten, aber am ersten Tag ohne Welle, hatten wir sehr viel Spaß.
Die Überfahrt nach Zakynthos wurde noch etwas durch Kreuzsee und Böen angereichert und – es gibt nichts zu reparieren!

 

 

Wind: W – NW 3 – 5 Bft

Etmal:  62 und 40 nm

Salzwasser im Boot

Der Tag beginnt mit einer unangenehmen Überraschung schon gleich nach dem Frühstück. Beim Motorcheck finde ich Wasser in der Bilge, in der Motorbilge und im Ruderskek (dem Rumpfteil, an dem das Ruder befestigt ist). Die Manschette dichtet den Ruderkoker – das Rohr an dem das Ruder hängt geht durch den Rumpf bis an Deck – nicht mehr sicher nach oben ab. Die Stopfbuchsenpackung, die den Koker ebenfalls abdichten soll ist wohl über Winter ein wenig eingetrocknet. Also alles trocken legen und jede Menge Marinefett (salzwasserbeständig) verpressen. Ist einfach, wenn man je Arm sechs Gelenke hat und zur Orientierung die Augen ausfahren kann. Die Manschette neu befestigen und die Eignerkabine – unter deren Bett sich das ganze abspielt wieder ein- und aufräumen – fertig.

Wir gehen dennoch gegen 0700 loc Anker auf, denn heute haben wir eine größere Etappe vor uns.
62 nm sind bis PYLOS zurückzulegen.

Capo Tainaro, westl. Huk zum Lakonischen Golf

Gegen 0900 loc erscheint die Sonne immer schwächer, es wird dunstig. Wenig später fahren wir in eine ca. 100 m dicke Nebelwand ein. Pottendicht, würde man im Norden sagen.

Sichtweite kleiner 100m

Wir reduzieren die Geschwindigkeit, schalten die Positionsleuchten an, gehen doppelten Ausguck und geben alle zwei Minuten unser „Nebelsignal ab. Das Radargerät wird eingeschaltet aber die Antenne gibt kein Signal zurück – na prima. Später stellt sich heraus, daß der Elektriker, als er nach dem Maststellen, die Elektrokabel wieder angeschlossen und unter die Salondecke „gestopft“ hat (es gäbe auch ein spezielles Fach dafür unter der Decke!) sich die Minusleitung des Gebers der Radarantenne gelöst hat.

Nach 11!!! Stunden Motorfahrt (zwei im Nebel) erreichen wir Pylos und ergattern gerade noch den letzen Liegeplatz am Hafeneingang. Beim Ankerbier steigt uns unangenehmer Dieselgeruch in die Nase. Nachdem ich die Motorverkleidung entfernt habe, sehe ich keine Auffälligkeiten – ah die Bilge ist trocken, das freut einen doch. Der Dieseltank und alle Leitungen sind äußerlich trocken  – gut.
Dann prüfe ich den 22 l Reservekanister unter dem Cockpit-Boden und werde fündig. Direkt unterhalb des  Deckelgewindes „suppt“ es, der Kanister hat einen kleinen Riß. Der Diesel wird in den Tank gefüllt, der Reservekanister entsorgt und die Backskiste ausgeräumt, alles gereinigt und wieder verstaut.

Zur Belohnung geht es heute zu Gregori ins Restaurant, d.h. zuerst in die Küche und gucken was es gibt! Bis das Essen serviert wird nutze ich die Gelegenheit für einen Besuch bei Fotis Seaman, dem Inhaber eines wohlsortierten Shipshop. Leider hat er nicht die Dieselfilter, die wir brauchen, dafür bekomme ich – kostenfrei –  einen Drink, einen halben Liter selbst erzeugtes Olivenöl, 50 m, 4mm Leine für die Passarella (Gangway) und ein unterhaltsames Gespräch von /mit Fotis. Der Laden ist einen Besuch wert, zum Kaufen, zum Stöbern oder zum Quatschen. Danke Fotis!

Was soll ich sagen, die Mama von Gregori hat wieder vorzüglich gekocht!!!

 

 

Wind: Variabel in Böen 1Bft, Nebelfelder

Etmal:  62 nm

zweite Pleite

Gestern wollten wir Jan mal die paradiesischen Buchten der Insel Elafonisos zeigen. Letztes Jahr hatten wir hier leider Pech, da der Schwell in der großen Bucht nur den Badenden Spaß machte. Für dieses Jahr hatten wir uns bessere Bedingungen erhofft. Auch, daß wir dieses Jahr nicht wieder ohne Wind unter Maschine Kap Maleas runden müssen. Anfänglich trifft die Vorhersage auch ein. Wir segeln schon früh mit schönem Wind aus der großen Bucht in Richtung Süden. Zwei Stunden später jedoch – Ende mit Wind, also wieder 30 nm  unter Maschine und Kap Maleas runden. Als wir dann nach fünf Stunden motoren in die kleinere Bucht von Elafonisos einlaufen, frischt der Wind schlagartig auf 16 – 18 kts auf. In der hintersten Ecke finden wir ein einigermaßen geschütztes Plätzchen, der unangenehme Schwell hält jedoch – auch nachdem der Wind gegen 2100 loc einschläft – nahezu die ganze Nacht an.

Ormos Sarakiniko Insel Elafonisos

Wir sind dann auch nicht richtig ausgeschlafen. Als wir am nächsten Morgen – früh – bei einsetzendem Wind den Anker Richtung Porto Kayo lichten, sind wir nicht die Ersten, zwei Yachten haben sich noch früher der Schaukelei entzogen.

Und wieder verlässt uns der Wind nach nur zwei Stunden. Am frühen Nachmittag jedoch kehrt er fulminant wieder. Schon in weiter Entfernung erkennt man die Böenwalze, die an den schnell ziehenden Wolken über dem Gebirge gut erkennbar ist, auf der Wasseroberfläche heran sprinten. Es bleibt uns gerade noch genug Zeit, die Segel – im ersten Reff – zu setzen, da legt sich CALYPSO auch schon mächtig ins Zeug – und auf die Seite. Binnen Minuten weht es mit 5 Bft (35 – 40 km/h) auf die Nase, mit dem neuen Vorsegel erreicht CALYPSO heute erstmals die 8 kts Marke – Fahrt durchs Wasser – wow. In der Einfahrt und in Porto Kayo zischen die Böen mit bis zu 30 kts von den Bergen herunter, da wird im dichten Ankerfeld jedes Manöver zur Herausforderung. Dicht unter der Steilwand lassen wir zur Kaffezeit unseren Anker auf 8 m Wassertiefe fallen und legen 65 m Kette, alles hält trotz 2000 RPM Rückwärtsfahrt – wir haben schließlich Schlaf nachzuholen! Ein bisschen Ankerkino gibt es als Zugabe.

Gegen 2200 loc lässt der Wind allmählich nach und es wird eine ruhige Nacht.

Porto Kayo

 

 

 

Wind: W 1 – 7  Bft

Etmal:  2 x 32 nm