Sachen gibt´s!

Wir sind schon wieder in Plataria gewesen!
Mit Stopover in der Inselwelt von Syvota.

Anfahrt auf Syvota von NW

Wundervolle Landschaft, herrliche Buchten, aber im Juli/August einfach mit zu vielen Besuchern und einem übervollen Hafen. Party, Party, Party!!!
Nirgends gibt es ein bisschen Ruhe, hier werden wir zu einem anderen Zeitpunkt nochmal den Anker werfen müssen. Nur mit viel Mühe gelingt es uns zwischen Schwimmern, Schnorchlern, Kanuten, Seglern, Ruderern, Surfern, Standup-Paddlern, Wassermotorrädern, Motorbooten und anderen Ankerliegern einen geeigneten Platz zu finden, den Anker einzugraben und die Landleinen zu setzen. Kaum ist eine gute Stunde vorbei, liegen wir fest und können nun etwas entspannter dem regen Treiben um uns herum zusehen. Wir bleiben also nur eine Nacht und segeln am nächsten Morgen weiter nach Plataria.
Diesmal, weil das Wetter mit steifen Winden aufwarten soll und wir mit der Crew der BERTA LOOKS einen Landausflug verabredet haben. Natürlich war dort selbst am frühen Nachmittag kein Platz mehr am Außenkai zu bekommen und der Ostkai ist im Sommer regelmäßig durch Flottillen und Vercharterer voll belegt; dann kommen Samstags mehrere Busse zum Crewwechsel.

BERTA LOOKS und CALYPSO im Hafen von Plataria

Wir suchten sorgfältig einen Platz für unseren Anker aus, setzten eine Tripleine (man weiß ja nie) und fuhren ihn, ob des zu erwartenden Windes, sehr gut ein. Wolfgang half uns die langen Landleinen zu belegen und so lagen wir sicher im Päckchen in der zweiten Reihe. Am nächsten Tag mieteten wir uns ein Auto und erkundeten das Hinterland.
Conny hatte in einem Buch über eine Widerstandskämpferin (Eleni Gatzoyiannis) gelesen, die im griechischen Bürgerkrieg ihre und viele weitere Kinder vor der Verschleppung hinter den „eisernen Vorhang“ durch kommunistische Partisanen bewahrt hatte und dafür mit ihrem Leben bezahlen musste. Nikolaos Gage, ein geretteter Sohn von Eleni und investigativer Journalist, schildert in seinem Buch „Eleni“ das Leben seiner Familie in dem kleinen Bergdorf Lia in der nordwestgriechischen Region Epirus während des zweiten Weltkriegs und des griechischen Bürgerkriegs. Dreißig Jahre später recherchierte Gage die Vorgeschichte und Umstände ihres Todes sowie die dafür Verantwortlichen.

nach Originalplänen wieder aufgebaut

„Eleni“ wurde 1985 u.a. mit John Malkovich verfilmt.  Ronald Reagan erklärte 1987, dieser Film sei für ihn eine Inspiration zu seinen Gipfeltreffen zur Beendigung des amerikanisch-sowjetischen Wettrüstens gewesen. Beeindruckend!
Wir fahren also zu diesem Ort des Gedenkens, finden das abgelegene Gebäude nach einiger Zeit, können aber das im Original wieder aufgebaute „Elenis House“ nicht besichtigen, da leider niemand da und alles verriegelt ist! Nun denn, die Erinnerung an diese bemerkenswert mutige Frau und die Fahrt durch die herrliche Landschaft als ein Augenschmaus, das muss für heute genügen.

Die nächsten Tage verbringen wir in der Nähe von CALYPSO und BERTA LOOKS! Zeitweilig bläst es mit bis zu 30 kts im Hafen. Die Ankerlieger am Außenkai krängen ordentlich, unsere Boote pendeln derweil nur leicht mit dem Wind auf der Nase!

Gestern gab es dann noch mal Hafenkino pur und wir wurden leider für eine Nebenrolle ausgesucht.
Ein 18 m-Motorboot läuft in den Hafen ein und sucht sich den ungünstigsten und viel zu engen Liegeplatz im Knick der Außenmole aus. Unsere Ankerbojen und unsere mehr als deutlichen Hinweise auf unser Ankerketten ignorierend setzt das französische Pärchen (aber Flagge: NL) seinen Anker und fängt in Rückwärtsfahrt unsere Ankerketten. Wolfgang und ich versuchen dieser unfähigen Crew die Situation verbal und gestikulierend nahe zu bringen, ohne Erfolg. Der Wind vertreibt die Yacht immer wieder, sodass die Crew die „Parklücke“ großzügig verfehlt und unsere Anker unter der Belastung der Motoryacht slipen. Wir packen unser Schulfranzösisch aus und versuchen zu erklären, dass wir in Kürze eh Anker auf gehen werden, dass dann genug Platz sein würde, für ihre Manöver usw. Die Franzosen holen also ihren Anker auf, nicht ohne unsere Ketten mit aufzuholen und können die Wuling (großes Durcheinander) mit großer Anstrengung auflösen. Wir denken, „ok. jetzt haben sie es verstanden, holen Kette auf und bereiten schnell das Ablegemanöver vor. Wir holen unsere Landleinen ein und im selben Moment – Entschuldigung – wirft der Idiot wieder seinen Anker über unsere Ankerketten und dampft kräftig rückwärts. Na prima, wir müssen jetzt besonders darauf achten, niemand anderen zu gefährden, während das Motorboot uns durch den Hafen schleift. Endlich merkt der im „3. Stock“ stehende „Kapitän“, dass irgendwas nicht stimmen kann und unternimmt……….nichts. Somit vertreibt sein Boot im Hafen und kommt bei uns – er natürlich ohne Fender –  erst mal „längsseits“ und drückt alles Richtung Kai. Gut gemacht mon ami, sein Anker hält nicht und unserer nicht mehr und im „Päckchen“ ist es für uns nur schwierig zu manövrieren. Nur mit Mühe können wir das Chaos langsam auflösen und eine weitere Havarie verhindern, während die BERTA LOOKS schnell versucht, die Landleinen einzuholen. Es ist einfach nicht gut, wenn man in Luv (über dem Wind) lose und Lee (unter dem Wind) fest ist, das beschränkt die Handlungsfreiheit enorm. Wer hat nur dieser unfähigen Crew ein solch großes Motorboot verchartert? Nach einer weiteren halben Stunde haben wir uns befreit, BERTA LOOKS und CALYPSO passieren unbeschädigt aber mit Crew auf „Hochtouren“ die Hafenausfahrt.

„Nachbarlieger“ im Ormos Lefkimmis

Drei Stunden später fallen im Ormos Lefkimmis vor einsamer Steilwand zuerst die Anker und dann die Mannschaft ins glasklare Wasser. Endlich Ruhe! Hier bleiben wir heute auch noch. Morgen wollen wir uns die Insel vor Syvota anschauen.

Wind:  SW-W 2-3 Bft     S-SW 2-3
Etmal: 20 nm                  9 nm

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