Archiv des Autors: Manfred

Tilos

Seit mehreren Tagen telefonieren wir mit der TAMIS, Sissy und Michael kommen aus Richtung Kreta und auf Tilos wollen wir wir uns in den nächsten Tagen treffen. Wir steuern den im Norden gelegenen Ormos Plaka an setzen unseren Anker direkt vor dem einsamen Strand. Am Abend des zweiten Tages drängt heftiger Schwell in die Bucht und ohne Wind schaukelt CALYPSO um die Längsachse dass in den Schapps das Geschirr klappert. Ein Versuch neu zu Ankern und eine Landleine zu legen, scheitert an der Dämmerung und der damit verbundenen schlechten Sicht auf die wenigen Sandflecken. Der Anker will sich nicht eingraben. Bei weiter zunehmender Welle, motoren wir die 1,5 sm nach Agios Antonios und nehmen in der Dunkelheit die schmale und flache Einfahrt im Surf. Drinnen ist es schlagartig ruhig und wir können den letzten, sehr kurzen Liegeplatz an der rauchen Mole vorsichtig ansteuern. Vorn und hinten mit 0,5 m Platz vertäuen wir das Boot sorgfältig.

Wind:SW – W  2-4 Bft

Etmal: 15 sm

ziemlich eng …

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen rollen dann auch die Brecher an der Hafeneinfahrt vorbei und an ein Auslaufen ist nicht zu denken. Wir richten uns ein und erkunden denNordteil der Insel zu Fuß.

auf dem Weg nach Megalochora

 

 

 

 

 

 

 

Blick aus der Taverna

 

 

 

entspannt im Schatten der Bäume

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raubtiere gibt es auch

 

 

eine der beiden Tavernas in Megalochora

 

… nur für Schlanke

Nach zwei Tagen können wir dann auslaufen und segeln in die Bucht Erestos auf der Westseite von Tilos. Feiner Sandstrand, ein bisschen Schwell und sehr sicher. Hier wollen wir uns mit der TAMIS treffen.

Wind: NW 3-5 Bft

Etmal: 10 sm

TAMIS trifft ein!

Am Abend gibt es natürlich viel zu erzählen und wir wollen die nächsten Tage gemeinsam die Inselwelt des Dodekanes erkunden.

Wind: NW 3-5 Bft

Etmal: 10 sm

Chalki wurde uns empfohlen, eine kleine Insel nähe Rhodos. Also, der Wind passt und los gehts.

Strand bei Chalki

Am Schwimmsteg ist noch was frei! Spannend beim Ankern ist der seitliche Abstand zu den Felsen und die Badenden voraus. Bei viel Wind nicht zu machen.

Wiedersehen nach mehr als zwei Jahren

Wind: NW 3-5 Bft

Etmal: 22 sm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nisyros, die Vulkaninsel

Nach der Erkundung von Kos und einem Nachmittag am Strand fahren wir dienstags nach Nisyros. Die Wettervorhersage passte, stellte sich aber nicht ein.

kürzeste Strecke 21 sm, kreuzen ist länger 32 sm

Wir finden einen sicheren Platz in Paloi, einem kleinen Yachthafen mit Tavernen Autoverleih, Waschsalon und anderen Annehmlichkeiten der Zivilisation. Wir nutzen alles ausgiebig und erkunden die kleine, nur 8 km breite/lange Insel mit dem Roller. Die Landschaft ist einmalig und es riecht häufig sehr schwefelig, ein Hinweis auf die dünne rissige Oberfläche im Bereich der  Caldera. Teilweise ein seltsames Gefühl.

 

der Hauptkrater

Ein aktiver Vulkan, macht die Insel interessant, ebenso die grüne Natur und zahlreiche archäologische Sehenswürdigkeiten,

 

 

Kos2

einige Eindrücke von unsere Erkundung

Asklepion
die Wirkungsstätte von Hippokrates

Spuren der Erdbeben im Hafen von Kos

Die Wassermühle, sehr originell

der kleine Marktplatz

Uli und Dagmar
sichtlich zufrieden

altertümliches Frühstück in der Kooperative, anders und lecker

Kos

Wir  hatten umgeplant!

Ursprünglich wollten wir Uli und Andy wieder nach Samos zurückbringen. Die Wettersituation zeigte aber, dass es Richtung Norden später ein wenig „holprig“ werden könnte. Die Fähre von Kos nach Samos passte dann auch wunderbar in den Zeitplan und unsere Gäste konnten bevorzugt die Backstagsbrisen genießen.

herrliches Halbwind Segeln

mit wenig Wind doch so flott

Uli und Dagmar beim Abschied

Zu aller Überraschung konnte n wir ab Freitag auch noch einen Liegeplatz auf Kos reservieren, zwar nicht in der Marina, aber am organisierten Teil des Stadtkais. Sodass wir im Rückblick auf eine interessante, erhol- und unterhaltsame Woche schauen konnten, ohne unsere Gäste mit wilden gegenan-Kursen verschreckt zu haben.

gute Laune, bei besten Bedingungen

Einen kleinen Wermutstropfen gab´s zum Abschluß aber dann doch noch. Den Büchern war die Ausstattung mit Mooringleinen zu entnehmen und bei unseren zukünftigen Nachbarliegern waren aus der Entfernung vom Bug eindeutig ins Wasser führende Tampen zu erkennen. Als wir die Lücke dann gefüllt hatten und der Marinero keine Anstalten machte, uns eine Mooring zu geben, erkannten wir den Irrtum. Die Nachbarlieger hatten einfach ihre Entlastungstaue für die Ankerwinsch bis ins Wasser gelassen und der Marinero erklärte dann, dass die Mooringleinen noch nicht gesetzt wären, da ihnen ein Taucher fehlt (wer´s glaubt!).
Also, Leinen los und den Anker ausbringen. Leider habe ich dann die Anfahrt in die Lücke etwas zu spät auf gestoppt und das Heck von CALYPSO Bekanntschaft mit der rauen Hafenmauer machen lassen. Glücklicherweise nur ein Gelcoat-Schaden, den ich gleich an Ort und Stelle provisorisch bis zur Winterarbeit geflickt habe.

Wind:  NW 3-5 Bft

(Woche) Etmal: 94 sm

 

Kalymnos – Samos

Von Kalymnos Stadthafen geht es gemütlich wieder nach Norden, da wir in ein paar Tagen unsere Freunde Uli und Andy von Samos abholen wollen. Genug Zeit, noch einige Buchten zu erkunden. So auch die Palionisou, die wir schon mit dem Roller besucht hatten und nun das Restaurant ausprobieren wollen. Wir finden auch gleich eine freie Boje (der frühe Vogel fängt den Wurm) und gehen abends bei Ilias essen.

Palionisou und Elias Taverna, links

Sehr lecker und sehr freundlich. Beim nächsten mal sollen wir einfach vorher anrufen und sie würden uns dann eine Boje reservieren, sagt die aufmerksame zuvorkommende Wirtin.

Wind:  NW 5 Bft

Etmal: 21 sm

 

Am nächsten morgen legen wir unter Segel ab und kreuzen später durch die kleinen Inseln zwischen Kalymnos und Leros, dabei dreht der Wind zu unseren Gunsten so, dass wir von der Insel Kalolimnos bis in den Ormos Xirokampus auf Leros einsegeln können, erst dann wenden wir, um auf der Westseite von Leros die nördlich gelegene Insel Archangelos erreichen zu können.

Als wir in die weitläufige Bucht einlaufen, sind schon wieder viele Segler vor Anker gegangen. Wegen einiger Bojenlieger finden wir keinen guten Platz mehr, die SY BIJOU von Paula und Harry – unmittelbar vor uns angekommen findet noch einen Platz in der ersten Reihe. Uns ist das alles zu eng. Wissen wir doch vom letzten Mal, dass sich die Boote in 24 Std. mehrfach um sich selbst drehen können und einfallende Böen nicht alle Boote gleichzeitig drehen. Wir ankern ein paar Meter weiter draußen und finden auch gleich einen gut haltenden Sandflecken auf 9 Meter Tiefe. Abends dann gibt es in der Taverne ein freudiges Wiedersehen mit BIJOU, JAMAI und Else und Friedel von ihrer Beneteau 37 (den Bootsnamen hab ich leider vergessen).

In der Bucht von Archangelos vor der Taverne

Wind:  NW 4 Bft

Etmal: 26 sm

 

Wir wollen heute nach Skala, dem Fährhafen von Patmos, um die Burganlage und das Kloster zu besichtigen. die Überfahrt gestaltet sich problemlos, nur die Ostseite der Insel Patmos ist aufzukreuzen. Aber welche Überraschung, kurz vor Erreichen unseres Zieles, überholt uns eine Flottille von Kats und Monos eines bekannten Vercharterers. Segel haben sie keine gesetzt, aber die vielen großen Banner an den Salingen und der Dirk flattern laut, als sie uns mit voller Motorleistung überholen und vor uns in den Hafen einbiegen. Zu allem Überdruß liegen auch noch zwei Kreuzfahrer auf Rede, deren Kunden die kleine Stadt überschwemmen. Wir entscheiden, auf einen Rundgang zu verzichten und segeln weiter in die Bucht Livada. Hier liegen zwar auch schon einige Boote, aber unser guter Platz von letzter Woche ist noch frei.

Lecker Frühstück vor Anker

Wind: NW 4-5 Bft

Etmal: 21 sm

 

Heute wollen wir Marathokampos auf Samos erreichen, dann haben wir noch ausreichend Zeit, unsere Vorbereitungen zu treffen.
Schließlich wollen wir unseren Gästen eine ordentliche CALYPSO vorstellen. Also putzen, Innen und Außen, Wäsche waschen, mit dem Leihwagen einkaufen fahren, kleine Reparaturen erledigen und auch ein wenig den Westteil der Insel erkunden, den wir beim letzten Besuch auf Samos ausgelassen hatten.

Ankerplatz Samiopoula

Praktisch ist auch, dass wir unsere Gäste vom Flughafen abholen können.

Eine weitere deutsche Yacht liegt an der Mole. Die Crew nimmt unsere Leinen entgegen und wie sich später herausstellen wird, kennen sie die selben Leute, mit denen wir in den letzten Tagen/Wochen Freundschaft geschlossen haben, auch schon länger.

Mit vielen Winddrehern nach Samos

Leider hatten Ute und Ari ihre Decksalonyacht gerade verkauft und waren desshalb noch etwas wehmütig, aber auch erfreut darüber, dass sie auf der LA VITA E BELLA von Anne und Helmut immer eine Mitsegelmöglichkeit finden würden. Wir hatten zwei gemütliche Abende und wollten es uns nicht nehmen lassen, uns nochmal – vor ihrem Heimflug – von Anne und Helmut zu verabschieden, die ihr Boot am Vortag nach Pytagoreion überführt hatten. Nach einem kurzen Plausch mit Petra – sie belebt das Kaffee/Restaurant mit ihrer verbindlichen Freundlichkeit und gutem Service deutlich – fahren wir zum Flughafen. Die Maschine ist pünktlich und so können wir gleich noch einen Teil der aussichtsreichsten Route  im Süden Samos abfahren und sitzen noch rechtzeitig am reservierten Tisch in der Taverne.

Wind: NW 3-5 Bft, beim Aufkreuzen in die Bucht leider auch 6 Bft

Etmal: 35 sm (direkter Weg: 22 sm)

Patmos – Kalymnos

Wir verlassen Patmos segelnd nur mit der Genua und erkunden dabei die Ostseite der Insel mit ihren Ankermöglichkeiten,  ein kleiner Blick in den Hafen Skala zeigt mehrer Festmache- und Ankermöglichkeiten.

Bucht Livada/Patmos

Später dümpeln wir eine Weile im Südosten der Insel, bis die Strömung uns wieder in ein Windfeld treibt, einfach schön, wenn man Zeit hat. So brauchen wir für die Überfahrt nach Archangelos (16 sm) auch vier Stunden. Obwohl wir später noch den Blister setzen, müssen wir doch die letzten 5 Seemeilen mit der Maschine überbrücken. Im Kanal zwischen Leros und Archangelos herrscht Windstille, da der Wind draußen nun auf West gedreht hat. So können wir uns in aller Ruhe einen Ankerplatz aussuchen und das Eisen in den gut haltenden Sandgrund eingraben, da es nachts deutlich auffrischen und der Starkwind aus Nordwest zurückkommen soll. In der Taverne feiert eine Gruppe Leute mit Gesang und Tanz, wir wollen aber mal an Bord entspannen.

Wind:  NW 5, später 6 Bft

Etmal: 16 sm

 

Am nächsten Tag wollen wir diesen für uns passenden Wind ausnutzen und gleich weiter bis nach Kalymnos segeln. So schaffen wir die 27 Seemeilen auch unter fünf Stunden. Nur für die Zufahrt in Richtung Hafen setzen wir das Groß im 1. Reff, da wir sonst nicht aufkreuzen könnten. Zwar etwas schaukelig bei der Windrichtung, aber die Inselwelt eröffnet alle halbe Stunde einen neuen Eindruck mit ihren Haupt- und Nebeninseln, kleinsten Eilanden, Felsen,  Riffen und den unterschiedlichen Buchten und Fjorden. In Kalymnos Stadthafen, den haben wir vor elf Jahren einmal mit unseren Freunden Sabine und Hansjörg von Kos aus besucht, gibt es in der Zwischenzeit einen „Hafenmeister“, der die Zuteilung der Plätze für die Yachten übernimmt und bei Bedarf Wasser und Strom organisiert. Zwar verursachen die ein- und ausfahrenden Fähren sowie meist rücksichtslose Gullet-Kapitäne teilweise Schwell auf, dennoch können wir hier CALYPSO mit einigen Sicherheitsmaßnahmen alleine lassen. Also wählen wir den Maximalabstand zum Kai, den unsere Pasarella (Gangway oder Brücke) zuläßt, setzen eine Luvwärtige Spring und haben unseren Mast somit vor denen der Nachbarlieger. Zusammen mit den 65m Kette, die wir beim Festmachen gesetzt haben, haben wir die nötige Ruhe für einen Inselausflug mit dem Scooter.

Vlychada mit Herz,
leider nur zwei Bojen

Blick von der Chora auf Kalymnos

Bucht Palionisos

Wind: NW 5 Bft

Etmal: 27 sm

Samos – Archangelos

Das Wetter soll die nächsten Tage mit Starkwind aufwarten und wir wollen die Liegegebühr in der Marina nicht länger bezahlen. Wir brechen nacheinander auf, wir als letzte, da wir noch einen Termin beim Shipchandler haben. Dort haben wir unsere Gasflasche zum Tausch abgegeben. Die neue Lieferung sollte gestern eintreffen, tat sie aber nicht, zu große Nachfrage nach Gas auf der Insel habe das verhindert. Ok, dann nehmen wir unsere Alte wieder mit und versuchen es woanders.

Der erste Teil der Strecke geht gemütlich mit dem morgendlichen Nordostwind nur vor Genua unter der Abdeckung der hohen Berge von Samos Richtung Südwesten. Das ändert sich nach einer kleinen Turbulenz in Höhe der vorgelagerten Insel Samiopoula. Hier baden sonst die Gäste der Tagesausflugsschiffe, die leider auch immer zahlreicher werden, im klaren Wasser. Bei den Windverhältnissen heute, ist jedoch niemand zu sehen.

Nach Runden der Insel, geht es dann am Wind auch zur Sache. Die Welle ist schon gut ausgeprägt und der Wind legt auf mehr als 20 kts zu, sodaß der scheinbare Wind schon mal die 25 kts überschreitet. Auch wenn wir langsamer vorankommen, ist es jedes mal eine Freunde, zu beobachten, wie CALYPSO solche Kurse meistert und wir im Cockpit trotz überkommenden Wassers, trocken bleiben.

gemütliches Abendessen in Marathokampos/Samos

In der Marina werden wir von den anderen schon erwartet. Sie geleiten uns zu einem Liegeplatz im inneren Becken, den wir nach unseren Unterlagen niemals angesteuert hätten. Da die Marina noch im Bau ist, wurden die nautischen Unterlagen noch nicht aktualisiert. Unsere Freunde jedoch kennen das neue Becken mit seinen ausreichenden Tiefen schon gut und so liegen wir auf drei Meter Wassertiefe längsseits  mit dem Bug im Wind an der Ostmole sehr komfortabel. Liegegebühren fallen (noch) nicht an und Wasser und Strom gibt es kostenfrei. Tolles Angebot, vor allem, weil es hier auch sehr ordentlich aussieht. Nachts heult der Wind mit bis zu 35. kts um die Riggs und wir beschließen, noch eine weitere Nacht zu bleiben.

Wind: anfangs  4 Bft, später 5-6 Bft, nachts 7 Bft

Etmal: 24 sm

 

Montags laufen wir aus bevor uns der Hafenkoller befällt. Es gab wieder jede Menge Gespräche mit den bekannten der CINA und JALIN, dazu kommen noch Hanelore und Peter von der JAMAI, sodaß die Tage sehr kurzweilig sind. Die JALIN läuft kurz vor uns aus, wir füllen unsere Wassertanks nochmal randvoll und folgen in Richtung Süden mit dem Ziel Patmos. Anfänglich nur mit eingereffter Genua schaukeln wir an den Fournoi Inseln vorbei, die wir dieses Jahr auch noch besuchen wollen, dafür aber etwas ruhigeres Wetter abwarten wollen. Einer Empfehlung folgend, laufen wir auf Patmos die Bucht Livada an – inzwischen die Segel im zweiten Reff rauschen wir durch das in der Abdeckung platte Wasser, dass es eine Freude ist (7,8 kts!!!). In die Bucht einzusegeln trauen wir uns aber nicht, hier gibt es scharfe Klippen beidseits der nicht allzu breiten Einfahrt, deren tatsächliche Lage mit der in der Seekarte nicht übereinstimmt, das machen wir lieber langsam mit Ausguck und unter Maschine. Der Ankerplatz wartet mit einer kleinen Überraschung auf.

da sind sie alle in der Bucht Livada/Patmos

zweimal SUNBEAM 40

Nur ein Boot liegt hier vor Anker, die BIJOU eine SUNBEAM 40, also ein Schwesterschiff der CALYPSO, Zufälle gibt’s. Harry und Paula erzählen uns später zufrieden von ihrem Boot, die Baunummer 40, ein Jahr älter als das unsere CALYPSO. Über Telefon berichten wir der JALIN von unserer Entdeckung und sie gesellt sich wenig später zu uns. Armin ist ein Segler mit Blick für Entwicklungs- und Optimierungsbedarf. So hat er eine sogenannte Ankermaus entwickelt die eine Lageveränderung des Ankers feststellt, das über Ultraschall meldet und auf einer Smartphone- App anzeigt, auch wenn er im Restaurant sitz.

Am nächsten Tag wollen wir einen Vergleich unter Live-Bedingungen zwischen unserem 3,5 PS Mercury Außenborder und dem von Armin entwickelten, mit 3D-Druck hergestellten und mit aus dem Baumarkt bestückten Batteriepacks versehenen Elektroantrieb durchführen. Nicht nur, dass der Elektroantrieb kaum zu hören ist, beschleunigt er, aufgrund des höheren Wirkungsgrades kaum weniger flott als unser Verbrennungsmotor. Einzig in der Endgeschwindigkeit und der Dauerhöchstgeschwindigkeit, kann der Mercury etwas besser punkten, dennoch scheint mir der Elektroantrieb der effizientere zu sein, jedenfalls wiegt er bei ca. 1,2 PS weniger als die Hälfte unseres Antriebs mit 3,5 PS. Tolle Sache!
Am Nachmittag trifft auch die JAMAI am Ankerplatz ein, der sich, im Gegensatz zu Gestern, ordentlich gefüllt hat. Abends sitzen wir dann alle in der einzigen Taverna der Bucht bei frischem Fisch und Wein und es gibt einen regen Austausch von Erfahrungen, Meinungen und sonstigem. Harry überspielt uns noch einige Photos, die er am Nachmittag per Drohne aufgenommen hat.

Wind:  NW 5, später 6 Bft

Etmal: 27 sm

Samos2

Die Bucht Kerveli gefällt uns sehr und so sind wir gleich noch eine Nacht geblieben (Der Anker hat nach dem zweiten Manöver dann auch leicht die Böen bis 25 kts ausgehalten). Auch, weil der Wetterdienst West mit 6 Bft angesagt hat, das ist uns für die Passage durch die Straße von Samos dann doch etwas zu viel.

Am nächsten Tag dann, können wir bei moderaten Winden aus südlichen Richtungen die Straße von Samos aufkreuzen. Diese Meerenge läßt an der schmalsten Stelle mal gerade 1,7 km zwischen der Türkei und Griechenland, also auch zwischen Europa und Asien,  die wiederum nur knapp zur Hälfte zum Aufkreuzen genutzt werden kann, es sei denn, man wechselt schnell die Gastlandflaggen. Dabei sollte man sich aber von den türkischen Grenzschützern auf dem Inselchen Bayrak oder der griechischen Küstenwache nicht erwischen lassen, das könnte teuer werden. Winddreher und Fallwinde gestalten unsere Passage mit, nebenbei schauen wir auch in die kleinen Buchten an der Südküste von Samos mit klarem Wasser und Sand- oder Kiesstrand  – sie heißen Sideras, Posidonio, Klima, Koukouro und Psili Ammos  und prüfen sie auf Ankermöglichkeiten.

Die Marina rufen wir über Funk mehrmals an, ohne eine Antwort zu erhalten. Bei der Einfahrt können wir in die „Rezeption“ sehen, dort steht der Marinero, saugt genüßlich an seinem Frappes (kalter Kaffee mit Eiswürfeln aufgeschlagen) und flirtet mit der Rezeptionistin. Ein anderes Boot fordert Unterstützung beim Ablegen, wohl ein Dauerlieger und wir sollen Position halten. Später fährt er voraus und weist uns einen Liegeplatz zu. Leider reicht er uns eine schon belegte Mooringleine und wir fahren den Anleger nochmal. Während des Manövers ruft er uns ständig Kommandos zu und hält die leine gefährlich nahe an unseren Propeller, sodaß ich ihm bedeute er möge einfach abwarten und Ruhe bewahren. Darauf sagt er, ich sei nicht der Kapitän der Marina und ich entgegne, aber der der CALYPSO. Nach dem kleinen Macho-Scharmützel liegen wir gut für die Arbeiten, die in den nächsten Tagen zu erledigen sind. Dazu gehört neben kleinen Reparaturen, Einkaufen, Wäsche waschen, natürlich auch eine Inselrundfahrt mit dem Scooter. Die Liegegebühren liegen mit 35€/d (Kosten für Wasser und Strom sind entgegen der Preisliste im Internet bereits inkludiert) im oberen mittleren Bereich für Griechenland. Die Sanitäranlagen sind einfach, werden aber sauber gehalten und Waschmaschinen und Trockner gibt es gegen Bezahlung.

Spilios Amos an der Straße von Samos

Restaurant Kalypso, sehr gutes Essen, freundlicher Service

die Landebahn von Samos, vorne Wasser hinten Berge

herrlicher Ankerplatz

Zwei Tage später legt sich die CINA von Manuela und Hans an unsere Steuerbordseite. Wir hatten uns schon auf Lesbos und Chios getroffen. Freudig wird beschlossen, am Abend gemeinsam zum Essen zu gehen. Dort lernen wir Susanne und Armin von der JALIN und Herbert, Eigner einer 46er Hanse kennen. Herbert kennt sich in Samos gut aus, da er schon viele Jahre in der Marina zu Gast ist. Es wird ein lebhafter und unterhaltsamer Abend.  Dabei wird beschlossen, Marathokampos, einer neuen Marina  noch ohne Verwaltung im Südwesten der Insel am nächsten Tag einen Besuch abzustatten.

Wind: anfangs  5 Bft, später 3-4 Bft mit Böen

Etmal: 14 sm

Samos

Morgens noch schnell beim A&B das nötigste eingekauft und raus aus dem Hafen von Karlovasi. Schnell wird klar, das geht heute wieder ab, wie gewünscht. Wieder frischt der Wind bis 6 Bft auf und wieder müssen wir wenig später die Genua ins erste Reff setzen. Die Welle und der Strom helfen zusätzlich unser Ziel schnell zu erreichen, im Schnitt mit mehr als 6,5 Kts. Aber vor der Bucht will erstmal  die Enge zwischen Kap Askaleio und der Insel Strongylos passiert werden.

enge Passage

Die Passage ist zwar 100 m breit, bei dem Geschaukel wirkt es aber weniger. Der Lohn ist eine wunderbar einsame Bucht mit azurblauem Wasser, wir sind in der Bucht Galazio angekommen. Nichthandeln frei von Fallböen, aber mit gut haltendem Grund.

Wind: W 6 Bft

Etmal: 17 nm

Leider hatte sich in der Nacht etwas Schwell eingestellt und so beschließen wir eine Bucht weiterzuziehen. Wir gehen wieder Anker auf unter Segel und kommen – zugegebener Maßen wegen der Böen etwas holprig – gut um das Kap Praso. Jetzt wird der Wind konstant und wir können alle Ankermöglichkeiten des großen Golfes absegeln. Letztlich entscheiden wir uns für die Bucht Kerveli in der südwestlichen Ecke. Türkis farbenes Wasser und gut geschütz, außerdem üblichen Fallböen, die auch gerne mal mehr als 25 Kts erreichen.

Wind: 4-5 Bft

Etmal: 14 nm

Chios und Oinoussa 2

Wind und Zeit erlauben es uns gemeinsam mit der BERTA LOOKS noch einmal nach Kadamyla im Norden von Chios zu fahren. Gegen Mittag legen wir gemeinsam ab. Vor der Marinaeinfahrt steht der Wind in der Düse mit    25 Kts und mehr von Süden, ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Wir setzen die Genua im ersten Reff und erreichen locker 7 Kts Fahrt durchs Wasser. Später läßt der Wind auf 5 Bft nach und der Kurs erlaub uns das Großsegel zu Hilfe zu nehmen. Mit dieser Garderobe erreichen wir Kardamyla in der Bucht von Marmaro sehr flott. Bis auf einen Fischer ist die Mole unbesetzt und wir wählen den selben Platz vom Sonntag. Die BERTA LOOKS geht wieder Heck an Heck, das erleichtert die  Kommunikation. Den nicht sehr warmen aber sonnigen Nachmittag nutzen wir, um das Städtchen zu erkunden, die umliegenden Hügel zu besteigen (von oben hat man ja den besseren Überblick) und später in einer Taverne einen sehr guten Ouzo zu verköstigen. So gemütlich, im Anblick unserer Boote bleiben wir auch zum Abendessen.

Am nächsten Morgen brechen Conny und Wolfgang nach Norden auf, mit grobem Ziel Istanbul. Wir wollen eigentlich nach Psara, aber bei der Ausfahrt aus der Bucht wird schnell klar – zu wenig Wind und aus der falschen Richtung. Wir gehen stattdessen nochmal zu den Inseln von Oinoussa und erkunden die verschiedenen Buchten. Schließlich landen wir in der Bucht Bogazi. Sehr einsam, sehr schön, sehr geschützt, ja, wenn der viele Plastikmüll an den Stränden nicht währe. Leider fühlt sich hier niemand zuständig und es bleibt alles Angeschwemmte einfach liegen . Nach der Wettervorhersage können wir morgen nach Süden gehen, also gehen wir früh schlafen.

Wind  NW 1 – 3 Bft

Etmal: 11 nm

Am Freitag Morgen setzt der Wind, wie erwartet, früh ein und wir gehen Anker auf unter Segel, eines unserer Lieblingsmanöver, weil so angenehm ruhig! Schnell nimmt CALYPSO Fahrt auf und in Rauschefahrt gehts nach Süden. Gemütlich frühstücken bei dem platten Wasser, kein Problem. Aus windtaktischen Gründen fahren wir bis knapp an die türkische Grenzlinie heran. Der Wind läßt es nun zu, daß wir das gereffte Großsegel setzen und dazu den Blister hochziehen, bis wir an der Südspitze von Chios ankommen.

SOG und VMG entsprechen nahezu dem wahren Wind, besser geht kaum

Hier entscheiden wir aufgrund der Wetterlageund des günstigen Windes gleich weiter bis Karlovasi auf Samos oder nach Ikaria zu segeln. Als der Wind dreht, kommen wir mit Großsegel und Genua sehr flott voran. Am Nachmittag müssen wir gar ein Reff einlegen, später das Großsegel sogar ins zweite Reff nehmen, weil wir mehrfach die theoretische Rumpfgeschwindigkeit erreichen und wir wollen immer schonend mit CALYPSO umgehen. Da Log zeigt nicht mehr unter 7 Kts und so sind wir dann auch schon gegen 1800 in Karlovasi fest. Hier gibt es gleich wieder eine Überraschung, den Hans von der SY CINA steht am Kai und begrüßt uns freundlich. Beim „Anleger“ berichtet er über die seine gestrige Fahrt von Oinoussa hierher, große Teilstrecken unter Maschine.

Leider versuchen die 4 ansäßigen Lokale in der Nacht der nahen Diskothek Konkurrenz zu machen und brauchen Ohrstöpsel, um ein wenig Schlaf zu finden. Ob diesem Umstand zieht es uns am Samstag gleich weiter, wir wollen eine ruhige Bucht finden.

Wind 3 – 6 Bft

Etmal: 56 nm